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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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ernährung zugelassen sind, wirklich hart untersucht<br />

worden und, wo das nicht eindeutig belegt wird, sind<br />

sie nicht auf dem Markt erschienen. Das ist zur Zeit<br />

noch konträr zur Situation in der Humanernährung.<br />

TARAS<br />

Probiotika sind in sehr vielen Arbeitsgruppen untersucht<br />

worden, häufig immer wieder die gleichen<br />

Stämme. Trotzdem haben wir sehr unterschiedliche<br />

Versuchsergebnisse, <strong>zum</strong> Teil mit positiven Effekten,<br />

<strong>zum</strong> Teil mit gar keinen, <strong>zum</strong> Teil sogar mit negativen<br />

Effekten. Ich möchte Sie einladen, zu spekulieren,<br />

warum es denn so viele unterschiedliche Ergebnisse<br />

in diesen Arbeitsgruppen gibt?<br />

BREVES<br />

Ich möchte aufgreifen, was Herr Stangassinger<br />

gesagt hat. Was bei der Wirksamkeit der Probiotika<br />

bislang noch nicht ausreichend untersucht ist, ist der<br />

Cross-Talk innerhalb des Gastrointestinaltraktes, der<br />

auch die vorhandene Flora mit einbezieht. Diese<br />

Situation kann, trotz vermeintlich identischer Versuchsbedingungen,<br />

recht unterschiedlich sein und<br />

so unterschiedliche Wirkungen erklären. Es wird ja<br />

z. B. auch diskutiert, dass bei optimalen Haltungsbedingungen<br />

bei Tieren weder auf Leistungsebene<br />

noch bei physiologischen, immunologischen Parametern<br />

eine Wirkung zu erzielen ist. Das heißt, die<br />

Haltungsbedingung ist, wie das innere Milieu innerhalb<br />

des Gastrointestinaltraktes, ein erheblicher Varianzfaktor.<br />

KALM<br />

Könnte man die Umweltbedingungen nicht irgendwie<br />

definieren, dass z. B. so und so viele Keime im<br />

Stall vorhanden sein müssen, damit vielleicht vergleichbare<br />

Ergebnisse erzielt werden?<br />

BREVES<br />

Das ist auch der Hintergrund, warum wir uns entschlossen<br />

haben, statt der Anwendung vermeintlich<br />

klinisch gesunder Tiere, mit solchen Präparaten in<br />

ein definiertes Infektionsmodell zu gehen. Ich konnte<br />

Ihnen ja zeigen, dass wir <strong>zum</strong>indest elektrophysiologisch<br />

dieses System eindeutig definieren können, was<br />

eine gute Grundlage für Messungen ist. Im Übrigen<br />

ist es ja auch so, dass gesunde Tiere im Grunde keine<br />

Indikationsstellung darstellen.<br />

MEYER<br />

Gibt es Hinweise auf Geschlechts- oder Entwicklungsunterschiede<br />

oder spezifische Wirkungsunterschiede<br />

bei den Probiotika?<br />

BREVES<br />

Aus unserem letzten Versuch: Die Antwort nach<br />

Forskolin, also die Intensität der Sekretionsbereitschaft,<br />

war bei 3 Wochen alten Ferkeln deutlich<br />

niedriger als bei Kontrollen und bei älteren Tieren.<br />

Das ist ein erster Hinweis darauf, dass offenbar ein<br />

Altersunterschied besteht.<br />

WENK<br />

Ich komme noch mal auf die Versuche Rusitec<br />

mit den lebenden und toten Hefen zurück: Meinst<br />

Du, dass diese beiden Kriterien, die Du gewählt hast,<br />

ausreichen, um zu sagen, dass die Hefen nicht leben<br />

müssen, diese flüchtigen Fettsäuren und die Elektro-<br />

Potenzialdifferenz?<br />

BREVES<br />

Das ist nur ein Ausschnitt gewesen. Wir haben im<br />

Rahmen dieser Arbeit, einer Dissertation, auch die<br />

anderen Parameter gemessen, z. B. mikrobielle Proteinsynthese,<br />

Ammoniak N-Umsatz, und alles wies in<br />

die Richtung, dass keine absicherbare Wirkung der<br />

lebenden Hefen da war, die ihnen einen Vorteil gab<br />

gegenüber den inaktivierten. Nach unseren Ergebnissen<br />

betrifft das die ganze Biochemie des mikrobiellen<br />

Vormagenstoffwechsels. Die einzige Ausnahme ist,<br />

dass bei aktiven Hefen mehr Isovalerat gebildet wird,<br />

was nicht überrascht, weil Isovalerat im Zuge des<br />

Aethanol-Abbaus nur durch lebende Hefen gemacht<br />

wird. Bei allen anderen biochemischen Parametern,<br />

die wir <strong>zum</strong> Mikrostoffwechsel gemessen haben, war<br />

kein Unterschied da.<br />

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