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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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2.1 Zellwandabbau<br />

Das Potenzial des mikrobiellen Abbaus -glucosidisch<br />

gebundener Kohlenhydrate und der Nutzung der<br />

Endprodukte dieses Abbaus, vor allem der flüchtigen<br />

Fettsäuren, versetzt den Wiederkäuer in die Lage, pflanz -<br />

liche Zellwände energetisch zu nutzen. Der Zellwandabbau<br />

ist als mehrstufiger Prozess das Ergebnis der Aktivitäten<br />

verschiedener Mikroorganismen, von denen<br />

die anhaftenden Bakterien die größte Bedeutung haben<br />

(Abb. 2). Bei Einsatz hoher Anteile zellwandreicher<br />

Futtermittel (z. B. Stroh) kommt infolge der längeren<br />

Aufenthaltsdauer im Pansen auch den anaeroben Pilzen<br />

erhebliche Bedeutung zu (Orpin und Joblin 1988,<br />

Abb. 2). Stewart et al. (1995) und Gordon et al. (2001)<br />

sehen zukünftig ein erhebliches Potenzial für die Nutzung<br />

geringwertiger Grundfuttermittel durch anaerobe<br />

Pilze.<br />

Verschiedene fördernde und hemmende Faktoren<br />

können erheblichen Einfluss auf den mikrobiellen<br />

Zellwandabbau ausüben (Abb. 2). Auf ausgewählte<br />

Einflussfaktoren wird später näher eingegangen (s.<br />

Tab. 10 und 11, Abb. 7 und 9).<br />

Unter Berücksichtigung des in Tabelle 1 abgeleiteten<br />

Pansenvolumens und einem mittleren NDF-Gehalt<br />

von 35 % in der Futtertrockensubstanz (NDF wird<br />

Abbildung 2: Mikrobieller Zellwandabbau und Einflussfaktoren<br />

Tabelle 2: Globales Potenzial des Zellwandabbaus (NDF)<br />

als Zellwand betrachtet) ergibt sich ein jährlicher Zellwandumsatz<br />

im Pansen von etwa 3 Mrd. t (Tab. 2).<br />

2.2 Mikrobielle Proteinsynthese<br />

Wachstum und Vermehrung der Mikroorganismen<br />

führen u. a. zur Bildung von Mikrobenprotein.<br />

Dieses Protein kann von den Wiederkäuern in den<br />

dem Labmagen folgenden Abschnitten des Verdauungstraktes<br />

genutzt werden. Die mikrobiell gebildete<br />

Proteinmenge hängt von der im Pansen fermentierten<br />

organischen Substanz ab (Oba und Allen 2003) und<br />

betrug im Mittel umfangreicher Untersuchungen (335<br />

Messwerte) an Milchkühen 156 ± 24 g je kg verdaute<br />

organische Substanz (Lebzien et al. 1996, GfE 2001).<br />

Abbildung 3: Schema der Protein- und Stärkeumsetzungen<br />

im Pansen (nach Lebzien 1998)<br />

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