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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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take« (ADI), der annehmbaren täglichen Aufnahme,<br />

nachfolgenden Kriterien:<br />

•<br />

Abschätzung der möglichen täglichen Aufnahme,<br />

basierend auf vorgesehener Verwendung und Einsatzhöhe<br />

•<br />

Vergleich der zu erwartenden täglichen Aufnahme<br />

mit dem ADI<br />

•<br />

Empfehlungen zur Verwendung und Einsatzhöhe,<br />

um sicherzustellen, dass die tägliche Aufnahme<br />

unter dem ADI bleibt.<br />

Das wäre so der Vorgang, wie er sich für reversibel<br />

toxische Effekte mit Schwellenwert eingebürgert hat.<br />

Seit etwa 50 Jahren besteht das ADI-Konzept und<br />

ich denke, wir sind damit insgesamt gut gefahren,<br />

was den Schutz des Verbrauchers vor Schädigungen<br />

angeht.<br />

Es gibt natürlich auch irreversible toxische Effekte,<br />

<strong>zum</strong> Beispiel<br />

•<br />

Schädigung des zentralen/peripheren Nervensystems<br />

Katarakte<br />

Missbildungen (Zelltod während Organbildung)<br />

•<br />

Kanzerogenität (Erbgutschädigung, Störung der<br />

Zell-Zell-Kommunikation)<br />

•<br />

Mutagenität (Erbgutschädigung)<br />

Ich will ein paar Worte sagen zur Kanzerogenität.<br />

Die Erbgutschädigung, möglicherweise die Störung<br />

der Zell-Zell-Kommunikation, die damit einhergehen<br />

kann, die Mutagenität, machen eine andere Herangehensweise<br />

bei der Bewertung nötig.<br />

Bei Stoffen ohne Schwellenwert kann man nicht<br />

eine akzeptable tägliche Aufnahme als Konzept ver -<br />

folgen, sondern verwendet ein so genanntes Minimierungskonzept.<br />

Das heißt man muss das Schädigungspotenzial<br />

so minimieren, dass es auf ein gesellschaftlich<br />

tolerables Niveau abgesenkt werden kann.<br />

Die Identifizierung einer annehmbaren täglichen<br />

Aufnahme (ADI) beinhaltet die Festlegung einer<br />

Aufnahmehöhe, die auch bei lebenslanger Aufnahme<br />

als sicher angesehen werden kann. Umgekehrt<br />

ergibt diese keinen Hinweis auf eine als unsicher anzusehende<br />

Aufnahmehöhe. ADI wird in der Regel ab -<br />

geleitet aus dem NOEL/NOAEL (No observed ad -<br />

verse effect level) aus Langzeitversuchen am Tier.<br />

Dann erfolgt, um jetzt auf die Höhe der annehmbaren<br />

täglichen Aufnahme für den Menschen zu extrapolieren,<br />

die Verwendung eines Sicherheitsfaktors, der in<br />

der Regel den Wert von 100 hat. Es ist ein konventioneller<br />

Faktor, der unterschiedliche Empfindlichkeiten<br />

von Spezies zu Spezies berücksichtigt, und auch interindividuelle<br />

Unterschiede mit einschließt.<br />

Am Beispiel eines Insektizids vom Phenylharnstoff-<br />

Typ wird die Ermittlung des ADI-Wertes verdeutlicht<br />

(Abbildung 2).<br />

Zunächst wird der Tierversuch durchgeführt, dann<br />

hat man einen Wert für die maximale Dosierung über<br />

2 Jahre, die zu keinerlei nachteiligen Effekten führt.<br />

Das wird dann mit dem Faktor 1 : 100 berechnet als<br />

0,02 mg/kg Körpergewicht und Tag. Wenn man dies<br />

auf den Menschen umrechnet und den Tagesverzehr<br />

am potenziell belasteten Lebensmitteln zugrunde legt,<br />

dann würde man auf eine duldbare Konzentration im<br />

Lebensmittel kommen, die in der Größenordnung<br />

dieses Wertes hier bei 6 mg/kg liegt. Und dann gibt<br />

es noch eine weitere Betrachtung, nämlich wenn sich<br />

Abbildung 2<br />

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