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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Tabelle 6: Energetische Kalkulation zur Stärkenutzung<br />

im Pansen bzw. im Dünn-/Dickdarm bei<br />

unterschiedlichem Stärkeeintritt in den Dünndarm<br />

(Energiegehalt der Glucose: 15,7 kJ/g, Matthé et al. 2001)<br />

dem Kot ausgeschieden werden. Dabei können nicht<br />

nur höhere Energieverluste als im Pansen auftreten<br />

(Tab. 6), sondern auch günstige Bedingungen für die<br />

Ansiedlung säureresistenter, virulenter Keime (z. B.<br />

Enterohämorrhagische Escheridiacos: EHEC) im<br />

Dickdarm entstehen (Gollnisch 2000).<br />

3.2 Proteinabbau<br />

Die Mikroorganismen können Proteine bzw. Amino -<br />

säuren bis zu den Kohlenstoffgerüsten, flüchtigen Fettsäuren<br />

und Ammoniak abbauen. Diese Abbauprodukte<br />

dienen gleichzeitig als Rohstoffe für die mikrobielle<br />

Proteinsynthese.<br />

Im Aminosäurenmuster des im Dünndarm anflutenden<br />

Proteins bestehen beim Einsatz praxisüblicher<br />

Rationen zwischen dem Mikrobenprotein und dem<br />

gesamten Duodenalprotein (nutzbares Protein) keine<br />

wesentlichen Untersschiede (Clark et al. 1992,<br />

Lebzien 1997). Da die mikrobielle Proteinsynthese<br />

begrenzt ist und primär von der Energieaufnahme<br />

der Wiederkäuer abhängt (s. Abb. 3), kann bei sehr<br />

hohen Milchleistungen der Einsatz von Proteinen, die<br />

im Pansen nur wenig abgebaut werden, zweckmäßig<br />

sein. Teilweise wird auch eine Ergänzung mit pansenstabilen<br />

Aminosäuren angestrebt. Die dabei erzielten<br />

Ergebnisse können jedoch nicht immer reproduziert<br />

werden (Jochmann et al. 1996). Als Ursachen für<br />

ausbleibende Effekte kommen ein Aminosäurenabbau<br />

im Pansen oder eine anderweitige intermediäre<br />

Nutzung der Aminosäuren in Betracht.<br />

3.3 Umbau von Fettsäuren<br />

Langkettige ungesättigte Fettsäuren werden über<br />

Zwischenstufen im Pansen überwiegend hydrogeniert<br />

(z. B. Loor et al. 2003; Abb. 5). Bei dieser Biohydrogenierung<br />

entstehen u. a. trans-Fettsäuren, die in geringen<br />

Mengen absorbiert und ins Milchfett eingebaut<br />

werden können. Besondere Bedeutung kommt dabei<br />

den cis/trans-Fettsäuren (z. B. konjugierte Linolsäure)<br />

zu, die sowohl im Pansen entstehen können als auch<br />

durch Desaturierung in verschiedenen Geweben gebildet<br />

werden (Abb. 5).<br />

Die verschiedenen transisomeren Fettsäuren erfahren<br />

eine unterschiedliche ernährungsphysiologische<br />

Bewertung in der Humanernährung (Jahreis et al.<br />

1999, 2002).<br />

Während trans-Fettsäuren negativ bewertet werden,<br />

sind CLA erwünscht. Normalerweise besteht<br />

je doch eine positive Beziehung zwischen dem Gehalt<br />

an trans-Fettsäuren und CLA in der Milch (Jahreis<br />

et al. 1997).<br />

Hohe Mengen an Polyen-Fettsäuren bewirken im<br />

Pansen hohe Anteile an trans-Fettsäuren, die in die<br />

Milch übergehen und gleichzeitig einen Abfall des<br />

Milchfettgehaltes zur Folge haben (Abb. 6). Das glei-<br />

Abbildung 5: Bildung von trans-Fettsäuren einschl. von CLA aus<br />

Linolsäure bei Wiederkäuern<br />

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