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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Tabelle 4: Vorkommen von Roquefortin C in Gärfuttermitteln<br />

(Armbruster, <strong>1994</strong>)<br />

Gärfutterart Probenzahl Positiv Roquefortin C (µg/kg)<br />

(n) N % Bereich<br />

Maissilage 60 18 30 5470 48 – <strong>28</strong>150<br />

Grassilage 20 3 15 278 99 – 584<br />

CCM* 27 2 7 1106 86 – 2127<br />

BWS** 4 1 25 481<br />

Insgesamt 111 24 22 4250 48 – <strong>28</strong>150<br />

* Corn-Cob-Mix<br />

** Ballenwickelsilage<br />

Zur Toxizität von Roquefortin C liegen sehr widersprüchliche<br />

Angaben vor. So variieren die LD 50 -Werte<br />

bei der Maus (i.p. Injektion) zwischen 15 und 184<br />

mg/kg (Scott et al., 1976; Arnold et al., 1978). Eine<br />

<strong>28</strong>-tägige Verfütterung von schimmelgereiftem Käse<br />

an männliche Mäuse (tägliche Roquefortin Dosis 238<br />

µg/kg Körpergewicht) führte zu keinerlei Anzeichen<br />

einer Vergiftung (Schoch et al., 1984). Demgegenüber<br />

wurden neurologische Symptome (u. a. Gleichgewichtsstörungen)<br />

nach Verabreichung von Roquefortin<br />

(Dosis nicht angegeben) bei Eintagsküken beschrieben<br />

(Wagener et al., 1980). Das Auftreten von<br />

Inappetenz, Ketose, Mastitis, Paralysen und Aborten<br />

in einer Milchviehherde glaubt Häggblom (1990) auf<br />

die Verfütterung Roqefortin-C-haltiger Futtermittel<br />

zurückführen zu können.<br />

Da die Datenlage unklar ist, haben wir einen Fütterungsversuch<br />

mit Schafen (n=18) durchgeführt (Tüller<br />

et al., 1998). Die Verabreichung von 10 bzw. 50<br />

mg/Tier und Tag (äquivalent 5 bzw. 25 mg/kg Silage)<br />

über die Dauer von 2 Zyklen (34 –36 Tage) führte<br />

zu keinerlei klinischen Symptomen. Weder das Verhalten<br />

der Tiere noch deren Futteraufnahme waren<br />

in irgendeiner Form beeinträchtigt. Die klinisch-chemischen<br />

(ALT, AST, GLDH, Gesamtbilirubin, Blutzucker)<br />

und hämatologischen Parameter (Anzahl der<br />

Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten, Hämoglobin,<br />

Hämatokrit) wurden durch die Verabreichung<br />

von Roquefortin C nicht in einer dosisabhängigen<br />

Weise beeinflusst; alle gemessenen Werte lagen in<br />

den als physiologisch geltenden Bereichen (Kraft und<br />

Dürr, 1999). Die Profile von FSH, LH und Progesteron<br />

während der Belastungsperiode unterschieden<br />

sich unwesentlich von denen der Kontrollperiode.<br />

Die Zyklusdauer wurde durch die Verabreichung<br />

von Roquefortin C nicht verändert. Allerdings sank<br />

der pH-Wert des Pansensaftes der mit Roquefortin C<br />

behandelten Tiere (50 mg/Tag) statistisch signifikant<br />

um 0,5 Einheiten ab. Die pathologisch-anatomischen<br />

und histopathologischen Untersuchungen ergaben<br />

keine Hinweise auf Veränderungen, die durch die<br />

Verabreichung von Roquefortin C verursacht worden<br />

sind. Diese Daten zeigen ganz klar, dass praxisrelevante<br />

Roquefortin-C-Mengen keine klinisch relevanten<br />

Symptome beim Schaf hervorrufen.<br />

Mykophenolsäure<br />

Mykophenolsäure ist erstmals 1913 von Alsberg<br />

und Black isoliert worden. Diese Verbindung, die unter<br />

anderem antibiotische und antivirale Aktivität aufweist,<br />

wird außer von P. roqueforti auch noch von P.<br />

stoloniferum und P. brevicompactum produziert (Cole<br />

und Cox, 1981; Frisvad und Thrane, 1996).<br />

Den Untersuchungen von Schneweis et al. (2000)<br />

zufolge sind schlechte Silagen häufig mit Mykophenolsäure<br />

kontaminiert. Tabelle 5 zeigt, dass in 32 %<br />

der Proben Mykophenolsäure nachweisbar war, wobei<br />

als Höchstgehalt 35 mg/kg gefunden wurden.<br />

Mykophenolsäure weist eine relativ geringe akute<br />

Toxizität auf und zeigt keine hepatotoxische, nephrotoxische<br />

oder neurotoxische Wirkung (Sievers et al.,<br />

1997). Die Besonderheit von Mykophenolsäure liegt<br />

in ihrer selektiv immunsuppressiven Wirkung. Diese<br />

Tabelle 5: Vorkommen von Mykophenolsäure in Silagen<br />

(Schneweis et al., 2000)<br />

Gärfutterart Probenzahl Positiv Mykophenolsäure (µg/kg)<br />

(n) N % Bereich<br />

Maissilage 135 38 <strong>28</strong> 690 20 – 23000<br />

Grassilage 98 36 37 2200 21 – 35000<br />

Insgesamt 233 74 32 1400 20 – 35000<br />

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