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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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führt dazu, dass in manchen Gegenden Italiens und<br />

der Schweiz die Fütterung von Silage an Milchkühe<br />

verboten ist. Darüber hinaus kommt vereinzelt Cl.<br />

botulinum in Silagen vor, was zu schweren Intoxikationskrankheiten<br />

bei landwirtschaftlichen Nutztieren<br />

führen kann (Dyson et al., 1997; Jean et al., 1995).<br />

Aufgrund der vielfältigen Folgen, die aus einer Kontamination<br />

der Silage mit Clostridien resultieren können,<br />

ist man bestrebt durch verschiedene Maßnahmen<br />

den Gehalt an diesen Mikroorganismen im Siliergut<br />

bzw. in der Silage zu reduzieren (vergl. Tabelle 3).<br />

Stabile Phase<br />

Während der stabilen Phase ist die Aktivität der<br />

Mikroorganismen sehr stark eingeschränkt. Säuretolerante<br />

Enzyme hydrolysieren Strukturkohlenhydrate<br />

zu wasserlöslichen Kohlenhydraten. Proteasen<br />

transformieren komplexe N-Verbindungen zu NH 3 .<br />

Die Anzahl der Milchsäurebakterien geht aufgrund<br />

des niedrigen pH-Wertes und der Gärungsprodukte<br />

um bis zu zwei Zehnerpotenzen zurück. Solange<br />

fermentierbare Kohelenhydrate vorhanden sind, ist<br />

die Silage haltbar. Normaler Weise dauert dies in der<br />

Praxis nicht länger als bis zur nächsten Ernte.<br />

Entnahme Phase<br />

Mit der Öffnung des Silos dringt Sauerstoff in<br />

die Silage ein. Dies führt zur Reaktivierung aerober<br />

Mikroorganismen, insbesondere von Hefen, Schimmelpilzen,<br />

Bacillus sp. und Essigsäurebakterien. Die<br />

Folge davon ist, dass es zu einem Anstieg des pH-<br />

Wertes im Bereich der Öffnungsstelle kommt, dass<br />

Trockenmasse verloren geht, und dass der Nährwert<br />

der Silage reduziert wird. Begleitet wird dies durch<br />

einen Anstieg der Substrattemperatur (vergl. Abb. 1).<br />

Aufgrund des pH-Anstieges kann es im anaeroben<br />

Bereich zu einer Vermehrung der Clostridien kommen,<br />

deren Sporenbildung dann durch den eindringenden<br />

Sauerstoff induziert wird.<br />

Mikrobieller Verderb von Silage<br />

Am mikrobiellen Verderb von Silage sind in erster<br />

Linie Hefen und Schimmelpilze beteiligt. Während<br />

Abbildung 3: Dominante Schimmelpilze in Silagen (Schneweis, 2000)<br />

erstere fast ausschließlich zu einem Verlust an Trockenmasse<br />

und damit an Nährwert führen, sind<br />

Schimmelpilze zusätzlich in der Lage, Stoffe zu bilden,<br />

die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der<br />

Tiere beeinträchtigen können. Einer Untersuchung<br />

von Schneweis (2000) zufolge dominieren in verdorbenen<br />

Silagen vor allem Penicillium roqueforti,<br />

Monascus ruber und Aspergillus fumigatus. Darüber<br />

hinaus darin sind Mucoraceae, Dematiaceae und Scopulariopsis<br />

sp. zu finden (vergl. Abb. 3).<br />

Penicillium roqueforti<br />

Penicillium roqueforti ist in der Lage, eine Vielzahl<br />

von Sekundärmetaboliten zu bilden. Während PR-<br />

Toxin an SH-haltige Aminosäuren gebunden wird<br />

und deshalb in Silagen bislang noch nicht nachgewiesen<br />

wurde, ist durch aus mit dem Vorkommen von<br />

Roquefortin C und Mykophenolsäure zu rechnen.<br />

Deren Bedeutung für die Tiergesundheit wird im<br />

Folgenden kurz dargestellt.<br />

Roquefortin C<br />

Roquefortin C ist ein Indol-Alkaloid vom 2,5-Diketopiperazin-Typ<br />

und wird außer von P. roqueforti<br />

noch von einer Vielzahl anderer Penicillium Arten<br />

gebildet (Cole et al., 1983). Bei einer Untersuchung<br />

von 111 verpilzten Gärfuttermittelproben waren 22 %<br />

mit Roquefortin C kontaminiert, wobei Konzentrationen<br />

bis zu <strong>28</strong>,15 mg/kg gemessen werden konnten<br />

(Tabelle 4).<br />

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