Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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wird teilweise auch auf Zerkleinerung eingestellt.<br />
Aber was ist primär, ob nun im Ergebnis bei hoher<br />
Futteraufnahme das Material schneller passiert, oder<br />
ob bestimmte Änderungen im Ablauf dann in Wechselwirkung<br />
treten?<br />
SCHWERIN<br />
Sie haben die große Heterogenität der Zusammensetzung<br />
der Mikroorganismen-Population zwischen<br />
den einzelnen Tieren dargestellt. Gibt es auch Erkenntnisse<br />
darüber, inwieweit die Mikroorganismen-<br />
Populationen abhängig sind von der Diätgabe oder<br />
von der Futtergabe, und wieweit spielt die Individualität<br />
der Tiere dort eine Rolle in der Reaktion auf<br />
solche unterschiedlichen Diäten?<br />
FLACHOWSKY<br />
Sie wollen schon mehr wissen, als wir beantworten<br />
können. Wir sind ganz am Anfang, weil, wir sehen<br />
das als einen Ansatz mit, um Dinge zu erklären, und<br />
haben zunächst die Methode etabliert, und das sind<br />
die nächsten Schritte, was kann man erwarten, welchen<br />
Einfluss kann die Diätgestaltung haben? Es ist ja<br />
relativ wenig vorhanden auf dem Feld, aber wir waren<br />
überrascht, bei den Rindern ist ja <strong>zum</strong>indest noch<br />
zwischen den Probenahmen-Stellen eine recht gute<br />
Übereinstimmung, aber beim Schaf geht es durcheinander<br />
an verschiedenen Orten im Panseninhalt zur<br />
gleichen Zeit.<br />
GÄBEL<br />
Sie haben sehr stark abgehoben auf die Pilze. Sie<br />
haben gesagt, das ist praktisch die Zukunft. Ist es<br />
denn tatsächlich so, dass für den Aufschluss der Zellwandbestandteile<br />
die Pilze eine Conditio sine qua non<br />
sind. Ein anderer Ansatz wäre ja auch, da wo keine<br />
Pilze sind, wird deren Platz durch die zellolytischen<br />
Bakterien übernommen.<br />
Und das Zweite ist, wie stark ist es denn ausgeprägt<br />
mit der pH-Sensitivität der Pilze? Meines Wissens<br />
sind sie ja Indikator-Organismen, die am ehesten<br />
kaputt gehen, wenn es sauer wird. Also, es gibt ja<br />
auch ein paar Schwierigkeiten, diesen Ansatz weiter<br />
zu verfolgen.<br />
FLACHOWSKY<br />
Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Unter unseren<br />
Bedingungen, Trockenmasseaufnahme 25–30 Kilo,<br />
haben die anderen Fungi keine Chance. Die Arbeiten,<br />
vor allem von Gordon in Australien, oder auch von<br />
einigen Gruppen in den USA, haben einen anderen<br />
Hintergrund. Dort geht es um zellwandreiche Ernährung,<br />
wo auch Passageraten von 2–3 %, wo ganz<br />
andere Zeiten vorhanden sind, dass die Pilze siedeln<br />
können, und dass die auch ihre Hyphen hineintreiben<br />
können. Ich glaube nicht, dass die Bakterien das<br />
ersetzen können, weil sie immer an der Oberfläche<br />
haften. Durch dieses Hineintreiben der Hyphen unter<br />
Sezernierung einer alkalischen Peroxidase, pH 11, ist<br />
wirklich eine richtige Aufschließung, Auflockerung<br />
möglich. Bei Wiederkäuern, die 5 kg Stroh und<br />
Graslandfutter aufnehmen, wird dieses gelockerte<br />
Material durch dieses Mahlen beim Wiederkauen<br />
von kristalliner in amorphe Struktur überführt, und<br />
das mikrobielle Attachment der zellolytischen Bakterien<br />
wird deutlich verbessert. Die Australier haben<br />
für solche Typen, für solche Rationsgestaltung Fungi<br />
schon im Angebot, was sie als eine Art Probiotika<br />
anbieten. Also, das ist nichts für uns und nicht für so<br />
eine 50 Liter-Milchkuh, weil die Zeit überhaupt nicht<br />
ausreicht. Ehe die Pilze siedeln würden, ist das Futter<br />
schon weg.<br />
KALM<br />
Herr Flachowsky, da ist noch ein enormer Forschungsbedarf.<br />
Wie ich das eben herausgehört habe,<br />
die individuellen Unterschiede sind noch da, wenn<br />
wir 10.000 Liter-Kühe haben, dann müssen die nicht<br />
alle die gleichen Pansenbakterien haben. Die können<br />
vielleicht noch recht unterschiedlich sein. Das ist noch<br />
gar nicht in dem Sinne systematisch untersucht, <strong>zum</strong>indest,<br />
wenn man die noch beeinflussen möchte.<br />
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