08.11.2014 Aufrufe

Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mal ist für Anwelksilagen äußerst wichtig, wurde aber<br />

bei der Auswahl geeigneter Silagestämme ursprünglich<br />

nicht ausreichend beachtet. Das hat folgende Gründe:<br />

1. Natürlicherweise kommen MSB vor allem auf<br />

Milch- und Fleischprodukten vor, sowie auf<br />

pflanzlichen Geweben mit Saftaustritt. Feuchtemangel<br />

existiert dort praktisch nie. Auch Stämme<br />

für Siliermittel, die zunächst im Labor ausgewählt<br />

wurden, stammen meist aus solcher Umgebung.<br />

Es ist deshalb keinesfalls sicher, dass sie ihre dort<br />

i. d. R. auf wasserreichen Nährmedien gezeigten<br />

günstigen Eigenschaften wie rasches Wachstum<br />

und hervorragende Säurebildung auch bei stark<br />

verminderter Wasserverfügbarkeit wie z. B. in Anwelkgut<br />

beibehalten.<br />

2. Auch bei der praktischen Erprobung in Futter<br />

wurde diese Eigenschaft früher nicht genügend<br />

berücksichtigt, weil viele dieser Siliermittel in<br />

Ländern mit vorwiegender Feuchtsilagebereitung<br />

entwickelt wurden. Trockenmassegehalte bis zu<br />

30 % schränken jedoch das Wachstum der MSB<br />

noch kaum ein. Dagegen erreichen nach eigenen<br />

Erfahrungen etwa 90 % der auf Futterpflanzen natürlich<br />

vorkommenden MSB bei der Silierung von<br />

trockenem Halmgut im TM-Bereich um 50 % eine<br />

markante Wachstumsgrenze, weil sich im Pflanzensaft<br />

von Anwelkgut die löslichen Zucker, Proteine<br />

nebst Abbauprodukten sowie Mineralstoffe<br />

so weit aufkonzentrieren dass es ihnen an freiem<br />

Wasser fehlt. Nur etwa 10 % der epiphytischen<br />

MSB wachsen auch noch unter diesen Bedingungen<br />

und sind demnach osmotolerant.<br />

Weil in der Praxis der allgemein empfohlene Wert<br />

von 35 % TM-Gehalt beim Einsilieren <strong>zum</strong>indest in<br />

Teilpartien des Futters oft überschritten wird, sollten<br />

Siliermittel grundsätzlich auch den TM-Bereich inklusive<br />

45 % sicher mit abdecken können. Dies ist<br />

deshalb so wichtig, weil der osmotische Druck im<br />

Silierprozess durch den Abbau hochmolekularer zu<br />

niedermolekularen Substanzen gegenüber dem Ausgangsmaterial<br />

generell noch zunimmt. Aus diesem<br />

Grund erhält kein biologisches Siliermittel für den<br />

Abbildung 3: pH-Wert-Absenkung in Silagen (3. Tag) in<br />

Abhängigkeit vom TM-Gehalt<br />

Einsatz in TM-reichem Futter das DLG-Gütezeichen,<br />

wenn es im wichtigen Merkmal Osmotoleranz versagt.<br />

Heterofermentative Milchsäurebakterien<br />

Wie die Liste in Tabelle 2 zeigt, kamen als Silage-<br />

Impfzusätze ursprünglich überhaupt nur MSB-Arten<br />

des homofermentativen Gärtyps in Frage. Aus der<br />

Glucose (oder Fructose) des Siliergutes erzeugen sie<br />

ohne CO 2 -Bildung und dementsprechend mit nur<br />

minimalen TM- und Energieverlusten überwiegend<br />

Milchsäure. Die heterofermentative Vergärung derselben<br />

Kohlenhydrate ergibt dagegen außer Milchsäure<br />

und CO 2 unter den üblichen Silierbedingungen<br />

auch eine gewisse Menge an Essigsäure (ES). Bei<br />

Konzentrationen von mehr als 0,8 % undissoziierter<br />

ES in der Frischmasse wirkt diese pilzhemmend und<br />

unterdrückt die Hefen als die wichtigsten Verursacher<br />

der Nacherwärmung. Eine Besonderheit ist das<br />

spezifische Auftreten von 1,2-Propandiol (oder Propylenglykol)<br />

in Silagen mit Zusatz des heterofermentativen<br />

Lactobacillus buchneri. Dieses Gärungsprodukt<br />

entsteht neben Essigsäure und Ethanol aus einem Teil<br />

der zunächst gebildeten Milchsäure (Driehuis et al.,<br />

1999; Oude Elferink, 2001). Der anaerobe Abbau tritt<br />

i. d. R. erst nach 4 bis 6 Wochen Silierdauer auf. Diese<br />

Verzögerung beruht sehr wahrscheinlich auf der im<br />

Vergleich zu anderen MSB geringeren Teilungsrate<br />

von Lb. buchneri.<br />

88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!