Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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der Umgebung ausgeschieden werden, können wir<br />
vielleicht eine höhere Löslichkeit, beispielsweise des<br />
Calciums, erreichen.<br />
BLAUT<br />
Ich kann mich in großen Teilen dem anschließen,<br />
was Herr Breves gesagt hat. Es gibt ein paar Dinge,<br />
die Sie vorgestellt haben, die erscheinen mir auch<br />
in sich widersprüchlich. Zum Beispiel: Sie haben<br />
Experimente an Epithelzellen, Caco 2-Zellen zitiert,<br />
an denen die Adhäsion untersucht wurde. In diesen<br />
in-vitro-Experimenten hat man gezeigt, dass die Adhäsion<br />
zunimmt. Auf der anderen Seite wissen wir,<br />
dass die Situation dieser Caco 2-Zellen nicht der Situation<br />
in vivo entspricht. In vivo ist die Oberfläche des<br />
Epithels bedeckt mit einer Schicht von Muzin. Es gibt<br />
für mich überhaupt keine Anhaltspunkte, die belegen,<br />
dass die Adhäsion an die Epithelzellen erforderlich ist,<br />
damit es probiotische Effekte gibt. Bestimmte Fragen<br />
kann man nicht in Humanexperimenten klä ren. Dazu<br />
zählt <strong>zum</strong> Beispiel der Nachweis, dass Probiotika<br />
Krebs verhindern können, das kann man in klinischen<br />
Studien nicht klären.<br />
BISPING<br />
Da haben Sie vollkommen Recht, dass man das<br />
nicht klären kann. Ich habe nur gesagt, dass es in der<br />
Literatur zitiert wird, und dass ich das selber in Frage<br />
stelle. Zu den Adhäsionsfähigkeiten kann ich mich<br />
eigentlich nur darauf zurückziehen, dass es wichtig ist,<br />
dass sie auf jeden Fall einen kompetitiven Effekt haben.<br />
Ein Effekt gegenüber pathogenen Mikroorganismen, die<br />
eine Diarrhoe auslösen können, kann eigentlich nur<br />
dadurch auftreten, wenn Rezeptoren-Stellen auf den<br />
Zellen im Darm, auf den Epithelien, besetzt sind, beispielsweise<br />
durch Probiotika. Insofern denke ich, dass<br />
es schon irgendeinen Hintergrund geben muss, dass<br />
solche probiotischen Mikroorganismen <strong>zum</strong>indest<br />
eine gute Adhäsionsfähigkeit an Epithelzellen haben.<br />
GROPP<br />
Herr Bisping, ich komme aus der Tierernährung.<br />
Tierernährer haben viel Mühe darauf verwandt, herauszukriegen,<br />
wie macht man einen gescheiten Versuch,<br />
der dadurch überzeugt, dass er eine ordentliche Versuchsanordnung<br />
hat. Wenn ich mir diese, für mich überwältigende,<br />
ein ganzes Dia füllende Vielzahl positiver<br />
gesundheitlicher Effekte ansehe, dann möchte ich mir<br />
erlauben, Sie zu fragen, gibt es dazu Versuche, wo<br />
man mit einer vergleichbaren Kontrollgruppe und einem<br />
Probiotikum gearbeitet hat? Wenn wir von Ihnen<br />
als Behauptungen auch infrage gestellte Wirkungen<br />
weglassen, müssen ein paar von diesen gesundheitlichen<br />
Wirkungen doch nicht nur auf Beobachtungen,<br />
sondern auf klinischen Studien beruhen mit einer<br />
echten, zweifelsfreien Kontrollgruppe. Davon weiß<br />
ich nichts. Ich bin neugierig, wie viel davon so erhärtet<br />
ist, dass Sie sagen würden, das hält den Kriterien<br />
einer Versuchsnachprüfung stand.<br />
BISPING<br />
Ich stehe jetzt hier in der Position des Advocatus<br />
diaboli. Ich habe Ihnen Daten aus der Literatur vorgestellt.<br />
Ich habe keine eigene Versuchsplanung hier<br />
hinterlegt. Ich habe Daten genommen, gerade in Bezug<br />
auf die Verhinderung und Verminderung von Diarrhoeen,<br />
und auf die kürzere Dauer von Diarrhoeen,<br />
beispielsweise. Das waren Doppel-Blind-Studien, die<br />
Placebo-kontrolliert waren. Also, alles, was ich selber<br />
präsentiert habe als feste Daten, habe ich auch so in der<br />
Literatur gefunden. Bei anderen Dingen habe ich gesagt,<br />
das wird behauptet. Was behauptet wird, da steht<br />
derjenige hinter, der es gemacht hat, aber nicht ich.<br />
GAEBEL<br />
Man müsste vielleicht die Erklärungsansätze hinterfragen.<br />
Sie sagten, diese kompetitiven oder antimikrobiellen<br />
Effekte sind unter Anderem zurückzuführen<br />
auf eine Peroxidbildung und eine Absenkung im Redoxpotential.<br />
Sie müssen mich korrigieren, aber ich<br />
denke, das widerspricht sich. Das Eine kann nicht das<br />
Andere bedingen.<br />
BISPING<br />
Entschuldigung, jetzt müssen wir nicht beide Dinge<br />
gleichzeitig nennen. Wir haben einerseits gesagt, was<br />
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