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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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alten Saugferkeln, welche von Probiotikum gefütterten<br />

Muttersauen stammten, keines der Pathogenitätsgene<br />

nachgewiesen werden, während dies bei den Kontrolltieren<br />

nur bei unter 30 % der Isolate der Fall war. Die<br />

Kombination der Pathogenitätsgene est2/stx2e und<br />

est2/est1b war nur bei Kontrolltieren nachweisbar,<br />

weiterhin trat das Gen für das hitzestabile Toxin Estb1<br />

in höherer Häufigkeit bei Isolaten von Kontrolltieren<br />

auf. Andererseits wurde das Adhäsingen fimf41a nur<br />

in Isolaten von Probiotikatieren detektiert.<br />

Abschließend lässt sich bezüglich des Enterococcus<br />

faecium NCIMB 10415 sagen, dass nachhaltige<br />

Einflüsse sowohl auf apathogene als auch pathogene<br />

Bakterien bei Ferkeln vorliegen, zu der Charakterisierung<br />

allerdings hochspezifische Techniken erforderlich<br />

sind. Mögliche gesundheitsfördernde Effekte<br />

zeichnen sich ab, die in einer geringeren Belastung<br />

durch pathogene Keime und einer geringeren Durchfallhäufigkeit<br />

bestehen.<br />

Zusammenfassung<br />

Der gesamte Verdauungstrakt monogastrischer<br />

Tiere ist von Bakterien besiedelt, die für sehr unterschiedliche<br />

Stoffumsetzungen verantwortlich sind.<br />

Sowohl Keimzahlen als auch Stoffwechselaktivitäten<br />

sind im Enddarm am höchsten, allerdings finden<br />

auch bedeutende bakterielle Stoffumwandlungen im<br />

Dünndarm statt, der gleichzeitig Hauptort der Immunantwort<br />

ist. Daraus ergeben sich Wechselwirkungen<br />

zwischen Nahrung, mikrobieller Besiedlung, Immunsystem<br />

sowie der Tiergesundheit.<br />

Auf Grund methodischer Schwierigkeiten sind unsere<br />

Kenntnisse zur Biodiversität der intestinalen Mikrobiota<br />

von Schwein und Geflügel noch sehr begrenzt.<br />

Allerdings fördert die zunehmende Verfügbarkeit molekularbiologischer<br />

Arbeitstechniken in Ergänzung<br />

zu den konventionellen Methoden den Erkenntniszuwachs<br />

auf diesem Gebiet in erheblichem Maße.<br />

In diesem Beitrag wurde anhand verschiedener<br />

Beispiele gezeigt, in welcher Weise Nahrungskomponenten<br />

die intestinale Mikrobiota beeinflussen<br />

können. So können Nicht-Stärke-Polysaccharide eine<br />

Bakterienpopulation stimulieren, die zur Hydrolyse<br />

dieser Substrate in der Lage sind. Zusatz von Xylanasen<br />

zu einem Futter mit hohem Gehalt an Arabinoxylanen<br />

bewirkt eine Translokation der zur Verwertung<br />

dieser Substrate befähigten Bakterienpopulationen in<br />

proximal gelegenere Segmente.<br />

Untersuchungen mit dem Probiotikum Enterococcus<br />

faecium NCIMB 10415 haben gezeigt, dass sowohl bei<br />

Geflügel als auch bei Ferkeln (und Sauen) eine nachhaltige<br />

Beeinflussung apathogener als auch pathogener<br />

Bakterien erfolgt. Allerdings wurde auch deutlich,<br />

dass das Studium des Einflusses von Nahrungsfaktoren<br />

auf die intestinale Mikrobiota den Einsatz<br />

hochspezifischer Bestimmungsmethoden erfordert.<br />

Anmerkung<br />

In diesem Beitrag wurden im Wesentlichen Ergebnisse<br />

aus der Arbeit unseres Institutes dargestellt.<br />

Neben den Autoren des Beitrages waren an der<br />

Erarbeitung dieser Ergebnisse folgende Mitarbeiter<br />

und Doktoranden beteiligt: Anke Jadamus, Kathrin<br />

Hübener, Sandra Göbel, Lutz Beckmann und Moritz<br />

Macha.<br />

Literaturverzeichnis<br />

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tract microbiota revisited. Appl. Environ. Microbiol. 68: 673 – 90.<br />

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