Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
die Serum und Lipoprotein-Cholesterinkonzentration<br />
gesenkt werden kann, ist eine offene Frage. Kontrollierte<br />
Studien sprechen dafür, dass es sich bei einer<br />
beschriebenen Senkung der Serumcholesterinspiegel<br />
um ca. 10 % um einen vorübergehenden Effekt handelt,<br />
der sich bei längerem Probiotikaverzehr wieder<br />
abschwächt (Richelsen et al. 1996).<br />
Es konnte gezeigt werden, dass einzelne probiotische<br />
Stämme, vor allem Bifidobacterium sp. bei<br />
angepasstem Kohlenhydratangebot im Dickdarm die<br />
Calcium- und Mineralstoffresorption steigern können<br />
und im Tierversuch sogar die Knochenstruktur zu<br />
verbessern vermögen (Igarashi et al. <strong>1994</strong>). Dieser<br />
Effekt ist wahrscheinlich auf die von den Bakterien<br />
gebildeten kurzkettigen Fettsäuren sowie auf eine pH-<br />
Wert-Absenkung durch die von Bifidobacterium sp.<br />
gebildete Milch- und Essigsäure zurückzuführen (De<br />
Vreese und Schrezenmeier 2000).<br />
4 Verwendete Stämme<br />
Stämme von Lactobacillus acidophilus und der Lactobacillus<br />
casei Stamm Shirota haben wahrscheinlich<br />
die längste Applikationsgeschichte unter Berücksichtigung<br />
der proklamierten Gesundheitsvorteile. Bei<br />
den derzeitig kommerziell vertriebenen Probiotika<br />
finden vor allem Stämme von Lactobacillus spp. und<br />
Bifidobacterium spp. Verwendung (Tabelle 3). Aber<br />
auch andere Genera von Milchsäurebakterien und<br />
sogar vereinzelte Stämme, die nicht zu den Milchsäurebakterien<br />
gehören, kommen <strong>zum</strong> Einsatz. Diese<br />
nicht zu den Milchsäurebakterien gehörenden Stämme<br />
werden jedoch kaum in Milchprodukten oder<br />
anderen Lebensmitteln eingesetzt, sondern finden<br />
häufig in lyophilisierter oder verkapselter Form bei<br />
pharmazeutischen Produkten Verwendung. Ungefähr<br />
10 bis 15 bakterielle Stämme wurden intensiven<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen in Bezug auf die<br />
probiotischen Kriterien unterworfen und werden in<br />
der Tabelle 4 aufgeführt. Viele andere Stämme mit<br />
denselben taxonomischen Eigenschaften haben davon<br />
profitiert und werden als probiotisch ausgelobt,<br />
obwohl spezifische weitergehende Untersuchungen<br />
gar nicht durchgeführt wurden (Kneifel 2000). Es ist<br />
deshalb wichtig darauf zu achten, dass probiotische<br />
Wirkungen immer stammspezifisch nachgewiesen<br />
werden müssen und nicht davon ausgegangen werden<br />
kann, dass ein Stamm probiotische Eigenschaften<br />
aufweist, nur weil er zur gleichen Spezies gehört wie<br />
ein intensiv untersuchter Stamm.<br />
Tabelle 3 Tabelle 4<br />
44