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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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5 Kriterien zur Stammauswahl<br />

5.1 Gesundheitliche Unbedenklichkeit<br />

Viele der verwendeten Milchsäurebakterien gelten<br />

auf Grund der langjährigen Erfahrungen mit ihnen<br />

als gesundheitlich unbedenklich und sicher und<br />

haben in den USA den »GRAS«-Status (Generally<br />

recognized as safe). Bei der Verwendung von neuen<br />

Spezies in Lebensmitteln muss die gesundheitliche<br />

Unbedenklichkeit auf jeden Fall eindeutig nachgewiesen<br />

werden. Dazu gehört der Ausschluss von<br />

Nebenwirkungen, d. h. dürfen die Stämme nicht<br />

pathogen und für den Menschen nicht toxisch sein.<br />

Das gilt vor allem für Menschen mit einer reduzierten<br />

Abwehrlage. Allerdings konnte bisher in keinem Falle<br />

eine Infektion durch den Verzehr von Lebensmitteln,<br />

die durch Fermentation mit Milchsäurebakterien hergestellt<br />

worden waren, nachgewiesen werden. Bei der<br />

Auswahl von neuen probiotischen Mikroorganismen<br />

muss eine Reihe von unerwünschten Stoffwechselaktivitäten<br />

ausgeschlossen werden (Tabelle 5). Das<br />

gilt für die Befähigung biogene Amine zu bilden, was<br />

eine große Anzahl von bestimmten Milchsäurebakterien<br />

leisten kann. Die Dekonjugation oder Dehydroxylierung<br />

von Gallensalzen sowie die Aktivität<br />

bestimmter Enzyme (Azoreduktase, Nitroreduktase,<br />

-Glucuronidase) stehen im Zusammenhang mit<br />

einer tumorfördernden Wirkung. Der Mucinabbau<br />

durch bestimmte Bifidobakterien setzt das Darmepithel<br />

dem unmittelbaren Angriff durch pathogene<br />

Bakterien aus, konnte aber bei Lactobacillus spp. nie<br />

gefunden werden. Des Weiteren muss die Übertragung<br />

von Antibiotikaresistenzen ausgeschlossen werden<br />

(Großklaus 1999).<br />

5.2 Probiotische Funktion<br />

Ein Stamm, der <strong>zum</strong> Einsatz in einem probiotischen<br />

Lebensmittel in Betracht gezogen wird (Abb. 3), sollte<br />

natürlich probiotische Aktivitäten aufweisen. Er sollte<br />

gegenüber Magen-, Galle- und Verdauungssäften<br />

resistent sein. Die Überlebenszeit eines Mikroorganismus<br />

ist stammspezifisch, aber auch vom gesamten<br />

Nahrungsbrei abhängig. So ist z. B. in Milch die Magen-Darm-Passasge<br />

günstiger. Lactobacillus bulgaricus<br />

wird durch Gallensalze abgetötet. Auch Streptococcus<br />

thermophilus überlebt die Passage nicht. Ein Vergleich<br />

der Überlebensfähigkeit von Lactobacillus delbrückii<br />

ssp. bulgaricus mit Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus<br />

johnsonii wird in der Abbildung 4 wiedergegeben.<br />

L. bulgaricus überlebt die Magenpassage nicht,<br />

L. acidophilus ist zwar etwas resistenter, aber wird<br />

Tabelle 5 Abbildung 3<br />

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