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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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STEINHART<br />

Wir haben noch ein paar Minuten Zeit, dann darf<br />

ich auch noch eine Frage stellen.<br />

Unsere Ministerin, auch Ihre, die sagt ja, wir wollen<br />

Lebensmittelqualität vom Acker bis <strong>zum</strong> Tisch<br />

durchorganisieren, und da fällt mir jetzt auf, dass Sie<br />

eine ganze Reihe von Mikroorganismen genannt haben,<br />

von denen offensichtlich noch nicht die strengen<br />

Sicherheitsprüfungen vorliegen, über die uns heute<br />

Herr Gropp berichtet hat.<br />

Gibt es hier möglicherweise in Zukunft Einschränkungen,<br />

dass also auch hier darauf geachtet werden<br />

muss, dass diese Organismen, die auch für diese<br />

Silagebereitung eingesetzt werden, so eine Art Gras<br />

(Generally recognized as safe)-Status haben.<br />

Dann darf ich vielleicht eine zweite Frage kurz anschließen,<br />

die ich als Chemiker habe. Sie haben die<br />

Hydroxi–Fettsäuren erwähnt, die einen positiven Einfluss<br />

haben oder einen Unterdrückungsmechanismus,<br />

und da kommt mir natürlich sofort in den Sinn, dass<br />

die sich ableiten von einer ganz schwierigen Gruppe,<br />

nämlich den Epoxifettsäuren und Peroxifettsäuren.<br />

Wenn solche Dinge auftauchen in irgendwelchen Futter-<br />

oder Lebensmitteln, dann gehen die Alarmglocken,<br />

weil die natürlich die stärksten Oxidationsmittel<br />

sind, die es überhaupt gibt. Gibt es denn da Erfahrungen,<br />

ob noch solche Epoxifettsäuren irgendwo auftreten,<br />

oder Peroxisäuren, deren Endprodukte dann<br />

diese Hydroxisäuren sind, die Sie abgeleitet haben.<br />

Und eine dritte kurze Frage: Gibt es Diskussionen<br />

über den Einsatz von GMOs (Genetisch veränderte<br />

Mikroorganismen) oder wie wäre dann die rechtliche<br />

Situation zu bewerten, wenn solche GMOs eingesetzt<br />

werden würden in Zukunft, um die Silagen zu verbessern?<br />

PAHLOW<br />

Zu meiner obersten Dienstherrin: Den Prüfungen<br />

aufgrund neuer Futtermittel- oder Zusatzmittel-Richtlinien<br />

werden wir unterworfen werden. Es wird dann<br />

in erster Linie S2 Stämme treffen. Mir fällt auf Anhieb<br />

Enterococcus faecium ein, in dem wird auf Stammebene<br />

der Nachweis der Unbedenklichkeit im Einzelfall<br />

geführt werden. Jeder, der in einem Präparat<br />

Stämme dieser Einordnung hat, ist gut beraten, eine<br />

saubere Nachweistechnik seines Einzelstammes zu<br />

führen, der ja dann auch in der Regel hinterlegt wird<br />

ín der deutschen Sammlung von Mikroorganismen<br />

und Zellkulturen, oder einer anderen nationalen<br />

Sammlung, um fallweise nachweisen zu können, der<br />

als unbedenklich eingestufte Stamm ist derjenige, von<br />

dem man redet.<br />

Die Sache mit den Fettsäuren ist wirklich brandneu<br />

und hat meines Wissens noch keine Silage erreicht.<br />

Man denkt aber darüber nach, weil dieses so faszinierend<br />

ist und auch Penicillium roqueforti als Prüforganismen<br />

<strong>zum</strong>indest in Konidienkeimhemmtests<br />

zu denen gehörte, die verwundbar waren. Ich teile<br />

Ihre Vorstellung, dass, sobald ich diese Substanz dort<br />

hätte, ich sofort wieder eine arbeitsplatzbezogene<br />

Dienstanweisung schreiben müsste für den Umgang<br />

und die Entsorgung so einer Substanz. Dann müssen<br />

wir auch über die Konzentrationen sprechen, die in<br />

Silagen auftreten.<br />

Und die dritte Frage nach den GMOs: Wir haben<br />

es bisher, <strong>zum</strong> Glück, noch nicht nötig gehabt. Das<br />

Genom der Lactobakterien ist so groß, dass wir rechnerisch,<br />

das ist die Zahl eines Spezialisten, mindestens<br />

15.000 Merkmale darauf unterbringen können, bei<br />

denen sich sogar auf Stammebene immer noch Merkmalsunterschiede<br />

finden. Und wir sind noch längst<br />

nicht am Ende unserer Screening-Verfahren. Die sind<br />

gut beraten, die ihr Screening-Verfahren leistungsfähiger<br />

machen, und damit eine große Anzahl von<br />

Stämmen nach neuen Kriterien durchsuchen können,<br />

um noch in die Vielfalt von Mutter Natur zu greifen,<br />

bevor man dort etwas tut. Ich habe einige Literaturangaben,<br />

wo es Interessen gegeben hat, Speicherkohlehydrate<br />

oder auch Strukturkohlehydrate von Futtermitteln<br />

gleich mit in eine gärfähige Form abbauen zu<br />

können. Das sind ganz begrenzte Fälle, nach meinem<br />

Wissen nicht auf dem deutschen Markt.<br />

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