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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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konnten, wurde zusätzlich registriert, mit welcher<br />

Häufigkeit Durchfallerkrankungen von mehr als 2<br />

Tagen Dauer auftraten. Mit etwa 2 % in der Probiotikagruppe<br />

war dies gegenüber der Kontrollgruppe mit<br />

fast 18 % deutlich reduziert (3).<br />

Wirkungsmechanismen auf zellulärer Ebene<br />

Auf der Grundlage positiver Wirkungen von Probiotika<br />

auf Leistungsparameter ist zu diskutieren, über<br />

welche zellulären Effekte diese Wirkungen vermittelt<br />

werden. Anders als bei den antibiotischen Leistungsförderern<br />

mit klar identifizierten Wirkungen auf<br />

Mikroorganismen liegen hierzu trotz zahlreicher Untersuchungsergebnisse<br />

immer noch keine eindeutig<br />

geklärten Konzepte vor. Die meisten Untersuchungen<br />

zu möglichen Wirkungsmechanismen wurden an isolierten<br />

Epithelien durchgeführt, die von wachsenden<br />

Schweinen stammten, denen über eine Dauer bis zu<br />

3 Wochen die entsprechenden Probiotika über das<br />

Futter verabreicht wurden. Mit diesen Studien wurden<br />

die folgenden hypothetischen Erklärungsansätze<br />

geprüft:<br />

Abbildung 4: Der basale elektrogene Netto-Ionenflux<br />

im Jejunum wird nicht beeinflusst.<br />

(– = Kontrolle, + = Probiotikum)<br />

1. Beeinflussung von elektrophysiologischen<br />

Eigenschaften intestinaler Epithelzellen<br />

Unter In-vitro-Bedingungen sind als grundlegende<br />

elektrophysiologische Eigenschaften der Kurzschlussstrom<br />

als Maß aller elektrogenen Ionenfluxe und die<br />

Gewebeleitfähigkeit als reziproker Wert des elektrischen<br />

Gewebewiderstandes zu registrieren. Beide Parameter<br />

wurden an Schweinen im Gewichtsbereich<br />

zwischen 30 und 35 kg im Anschluss an eine dreiwöchige<br />

Applikation von Saccharomyces boulardii (Sb),<br />

Bacillus cereus var. toyoi (Bct) oder E. coli Nissle<br />

(EcN) an Epithelien aus dem mittleren Jejunum gemessen<br />

(4). Mit diesen Untersuchungen konnte gezeigt<br />

werden, dass die basalen elektrophysiologischen<br />

Gewebeeigenschaften gegenüber den entsprechenden<br />

Kontrollansätzen durch Probiotika nicht beeinflusst<br />

wurden. Dies wird beispielhaft in Abb. 4 für den<br />

Kurzschlusstrom dargestellt.<br />

Im Gegensatz dazu ergaben sich jedoch nach<br />

Applikation von Sb oder Bct deutliche Unterschiede,<br />

wenn der Kurzschlussstrom nicht unter basalen<br />

sondern stimulierten Bedingungen gemessen wurde.<br />

Bei diesem Vorgehen wird den Epithelien Theophyllin<br />

zugesetzt und dadurch in den Enterozyten<br />

die Konzentration an cAMP erhöht, was wiederum<br />

apikale Cl - -Kanäle zu einer vermehrten Cl--Sekretion<br />

veranlasst, wodurch der Kurzschlussstrom zunimmt.<br />

Dieser Stromanstieg blieb nach Sb-Applikation signifikant<br />

und nach Bct-Applikation tendenziell niedriger<br />

als unter Kontrollbedingungen. Daraus kann<br />

geschlussfolgert werden, dass die Probiotika zu einer<br />

Abnahme der Sekretionsbereitschaft der Epithelien<br />

führten. Dies wiederum könnte ein Erklärungsansatz<br />

für die Wirksamkeit von Probiotika bei der Behandlung<br />

von Durchfallerkrankungen sein (Abb. 5).<br />

Abbildung 5: Verminderung der Sekretionsbereitschaft<br />

durch Bct und Sb im Jejunum.<br />

(– = Kontrolle, + = nach Theophyllin)<br />

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