Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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dische Vorgehen ist in Abbildung 1 dargestellt. Da die<br />
Ribosomen die Orte der Proteinsynthese sind, ist die<br />
Quantifizierung der rRNA gleichzeitig ein Maß für<br />
die Stoffwechselaktivität eines Bakteriums. Besonders<br />
geeignet für derartige Untersuchungen sind Sequenzen<br />
der 16S Untereinheit der Ribosomen. Die Analyse<br />
der 16S rDNA der Mikrobiota des Ileums und<br />
des Dickdarmes von Schweinen hat ergeben, dass<br />
viele Sequenzen bisher noch nicht bekannt waren.<br />
Darüber hinaus konnten Bakterienarten identifiziert<br />
werden, die davor nicht zur Mikrobiota von Schweinen<br />
gezählt wurden (Leser et al., 2002).<br />
Über die mikrobielle Besiedlung des Dünndarms<br />
ist noch weniger bekannt, weil ein erheblicher Anteil<br />
der Bakterien sich an der Schleimhautoberfläche ansiedelt,<br />
die ein sehr komplexes und für die Kultivierung<br />
nur schwer zu simulierendes Habitat darstellt.<br />
Beispiele für die Beeinflussung der intestinalen<br />
Mikrobiota durch Nahrungsfaktoren<br />
Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) und<br />
NSP-hydrolysierende Enzyme<br />
Arabinoxylane (Pentosane) gehören zu den NSP<br />
und kommen in relativ hohen Konzentrationen in<br />
Roggen, aber auch in Weizen vor. Sowohl lösliche<br />
Abbildung 2: Effekt der Xylanase Supplementierung auf die<br />
ileale Verdaulichkeit von Arabinoxylanen in Ferkeln<br />
(Bartelt et al., 2002) RW = Roggen/Weizen;<br />
RWX = Roggen/Weizen + Xylanase<br />
Abbildung 3: Bakterielle Beta-Glucanaseaktivität im Darm von<br />
4 Wochen alten Broilern<br />
als auch unlösliche Fraktionen dieser Kohlenhydrate<br />
können nicht durch körpereigene Enzyme abgebaut<br />
werden. Misst man allerdings die praecaecale Verdaulichkeit<br />
der Arabinoxylane bei Ferkeln, stellt man<br />
eine Verdaulichkeit der unlöslichen Fraktion von 10<br />
bis 15 % fest, während die der löslichen Fraktion<br />
negativ ist (Abb. 2). Diese Solubilisierung unlöslicher<br />
Arabinoxylane ist auf die Stoffwechselleistung<br />
der Bakterien im Dünndarm zurück zu führen. Bei<br />
Supplementierung der Diät mit einer Xylanase erhöht<br />
sich die Verdaulichkeit aller Arabinoxylanfraktionen.<br />
Dafür kann einerseits die Zufuhr des exogenen Enzyms<br />
direkt verantwortlich sein, der Effekt kann aber<br />
auch durch die Förderung von Bakterien, die in der<br />
Lage sind diese NSP zu hydrolysieren und zu verwerten,<br />
verstärkt werden.<br />
Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe zur Beeinflussung<br />
der Darmflora durch NSP und den Zusatz<br />
von Xylanasen bei Broilern haben zu der Erkenntnis<br />
geführt, dass durch den Zusatz des exogenen Enzyms<br />
NSP-abbauende Bakterien im Verdauungstrakt<br />
proximal gelegenere Abschnitte kolonisieren. Verabreichung<br />
einer NSP-reichen Roggen/Weizen Ration<br />
bewirkte im Vergleich zu einer Ration auf Maisbasis<br />
vor allen Dingen einen Anstieg der bakteriellen -<br />
Glucanaseaktivität im Caecum. Wurde der Roggen/<br />
Weizenration eine Xylanase zugesetzt, kam es insbesondere<br />
zu einem Anstieg der -Glukanaseaktivität<br />
im Ileum, aber auch in den anderen Abschnitten des<br />
Dünndarms (Abb. 3). Dabei scheint es sich in erster<br />
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