Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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ERNST PFEFFER<br />
Diskussion<br />
STEINHART<br />
Herr Simon, selbst auf die Gefahr, dass ich mich<br />
unbeliebt mache: Es wird ja von den Arabinoxylanen<br />
gesprochen, die gibt’s aber eben nicht, sondern das<br />
sind dann Co-Polymere, die da entstehen. Wenn Sie<br />
Xylanasen einsetzen, dann spalten Sie glykosidische<br />
Bindungen, aber die Polymeren, die dann vorhanden<br />
sind, enthalten Äther- und Esterbindungen, die<br />
können nun diese Glykosidasen nicht spalten. Das<br />
ganze System ist viel komplexer, als das mit diesen<br />
Arabinoxylasen immer dargestellt wird. Ich könnte<br />
mir schon vorstellen, dass wir sagen, das ist ja nicht<br />
so tragisch, weil das nicht so viele Quervernetzungen<br />
sind, aber das Entscheidende ist, dass durch diese<br />
Quervernetzungen auch die Tertiär- und die Quartärstruktur<br />
von solchen Verbindungen geändert werden<br />
und damit wiederum Glukosidasen beeinflusst werden.<br />
Und neben diese Ferulasäurerederivate kommen<br />
noch Zyklobutansäuren, die dann noch mal die ganze<br />
Sache komplizieren. Ich finde schon, dass das ganz<br />
interessant ist, aber man sollte diese komplexen Dinge<br />
in Zukunft noch mehr in Betracht ziehen.<br />
SIMON<br />
Sie haben natürlich Recht, dass Arabinoxylane,<br />
dass alle diese Nichtstärke-Polysaccharide nicht eine<br />
Verbindung sind. Sie sind vernetzt und enthalten auch<br />
noch andere Kohlenhydratkomponenten, andere Monosaccharide.<br />
Wenn Sie allerdings solche Arabinoxylane,<br />
wie sie im Getreide vorkommen, isolieren und<br />
hydrolisieren, dann eine Monosaccharidanalytik machen,<br />
dann finden Sie fast ausschließlich Xylose und<br />
Arabinose. Insofern glaube ich nicht, dass wir ganz<br />
falsch liegen, wenn wir das hier so darstellen.<br />
Es ist auch klar, dass das Endoenzyme sind, und<br />
wenn die Spaltprodukte entstehen, dann sind das eventuell<br />
sogar noch Polymere oder es sind Oligomere.<br />
Fakt ist natürlich, für die Mikroorganismen, dass<br />
a) sich die Löslichkeit dieser Substrate erhöht, und<br />
damit wahrscheinlich auch die Zugänglichkeit für<br />
eine darauf spezialisierte Flora, und dass b) kleinere<br />
Bruchstücke entstehen, die schneller mikrobiell<br />
umgesetzt werden können, und dass wahrscheinlich<br />
damit dann auch diese Verschiebung der Population<br />
zusammenhängt.<br />
ROTH-MAIER<br />
Sie haben in Ihrem Vortrag erwähnt, dass für die<br />
Präbiotika die Definition von Gibson und Roberfroid<br />
für das Schwein nicht angewendet werden kann, so<br />
in dem Ausmaß. Wie würden Sie das dann für das<br />
Schwein definieren?<br />
SIMON<br />
Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass man<br />
die Definition nicht anwenden kann. Sie wissen ja,<br />
dass Inulin beim Schwein auch bis Ende Dünndarm<br />
weitestgehend abgebaut wird. Ich glaube, dass dieses<br />
Konzept, wie es für die Humanernährung entwickelt<br />
wurde und angedacht ist, vermutlich für unsere Nutztiere<br />
nicht zutrifft. Das ist mein Ansatz. Wie jetzt die<br />
Definition ist, an welcher Stelle die abgebaut werden,<br />
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