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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Kuh diesbezüglich gar nicht so unsinnig war, aber<br />

vielleicht reichen diese 41 °C da auch nicht. Von<br />

Herrn Schwarz aus Weihenstephan habe ich gelernt,<br />

dass die Schmelzung oder Ausschmelzung auch<br />

bei der Zellulose ein Aspekt ist, es aufzuschließen.<br />

Kann man darüber nachdenken, diese thermophilen<br />

Bakterien einzusetzen, um das <strong>zum</strong>indestens leichter<br />

zugänglich zu machen?<br />

MÄRKL<br />

Ich freue mich über diese Frage, weil ich das zuerst<br />

in meinen Vortrag mit eingebaut hatte. Es tritt so ein<br />

Problem auf im Zusammenhang mit der humanen<br />

Weltraumfahrt. Wir haben ein Vorhaben bei der<br />

ESA. Wenn man im Weltraum ist, muss man, wenn<br />

man längerfristig dort bleibt, irgendwie ein Recycling<br />

machen. Man muss sich das Nahrungsmittel herstellen,<br />

und die Endprodukte, z. B. Stroh, oder auch<br />

die Ausscheidungen des Menschen, müssen wieder<br />

in den Stoffkreislauf zurück. Man hat einmal das<br />

Problem CO 2 /Sauerstoff, den Gasstoffwechsel, aber<br />

man hat auch das Problem, den stofflichen Kreislauf<br />

zu schließen. Man hat es erst einmal mit der Methangärung<br />

probiert, aber da hat man typischerweise nur<br />

Umsätze um 60 %. Wir haben jetzt ein Konsortium<br />

von Hyperthermophilen, und wir machen diese<br />

Spaltung von so einem Substrat, einer Mischung<br />

u. a. aus Stroh, Algen. Verschiedene Dinge wurden<br />

einfach als Standardsubstrat zusammengemischt, mit<br />

sehr gutem Erfolg, und ich zeige Ihnen gerade die<br />

Maschine, mit der das passiert. Hier, das ist dieser<br />

Kreislauf, liquifying compartment, das ist der bottle<br />

neck. Das andere dann, z. B. Photosynthese, solche<br />

Apparate laufen schon, z. B. in Barcelona. Wir haben<br />

hier einen Fermenter, der bei 90 °C läuft, über eine<br />

Membran wird jetzt dialysiert und dieses Dialysat<br />

geht dann zu anderen Reaktionen. Da sind dann nur<br />

noch Molekülgrößen unter 4.000 Dalton drin. Franzosen,<br />

Leute aus Ihrem Bereich, sind dabei, das, was<br />

man dort nicht klein kriegt, noch mit Fibrobacter zu<br />

behandeln. Man kann mit dieser hyperthermophilen<br />

Hydrolyse, mit einer Verweilzeit in dem Fall von 48<br />

Stunden, Umsätze in der Größenordnung von 85/<br />

90 % machen. Das ist bei diesen stark lignininkrustrierten<br />

Substraten ein Wert, der mit keinem anderen<br />

System jetzt erreicht wurde. Wenn sich das bestätigt,<br />

könnte man sich überlegen, ob man nicht irgendwann<br />

auch andere Substrate auf die Art aufbereitet.<br />

LETTNER<br />

Sie rechnen sehr viel mit Modellen, bevor Sie das<br />

Experiment machen. In der Industrie schaut man<br />

immer, die Prozesse einfach zu halten, das heißt, man<br />

geht eigentlich immer auf den Batch-Prozess. Das<br />

Nächstkompliziertere wäre die kontinuierliche Kultur,<br />

das Nächstkompliziertere ein Dialyse-Reaktor.<br />

Haben Sie auch ein Modell dafür, wie die Betriebskosten<br />

steigen in Abhängigkeit vom Maßstab, je nach<br />

Equipment?<br />

MÄRKL<br />

Da machen wir uns weniger Sorgen. Das ist Sache<br />

der Industrie. Wir entwickeln Alternativen, und<br />

die sollen sich überlegen, ob das einen Sinn macht.<br />

Aber dieser Dialyse-Prozess ist kompliziert und sehr<br />

aufwendig, und wir müssen unbedingt rausbringen,<br />

was da genau abläuft. Wir haben das auch schon<br />

patentiert, dass wir da einen Absorber reinmachen,<br />

bloß dann müsste er sehr spezifisch ausgerichtet sein<br />

auf den Stoff, den wir rausholen wollen. Dazu müssen<br />

wir aber ganz genau wissen, was das ist, und wenn<br />

man den Stoff kennt, kann man die Mikrobiologen<br />

fragen, ob sie nicht die Produktion von diesem Stoff<br />

unterbinden können. Man weiß aber gar nicht, was in<br />

diesen industriellen Prozessen eigentlich hemmt.<br />

GÄBEL<br />

Ich habe noch mal eine Frage zu Ihrem Inhibitor.<br />

Das ist ja anscheinend eine sehr niedermolekulare<br />

Substanz. Ist bekannt, ob das Kreuzreaktionen gibt,<br />

das heißt, ob, was bei E-coli hemmt, auch bei den<br />

anderen Spezies hemmt?<br />

MÄRKL<br />

Also ich weiß bloß, dass das, was bei E-coli hemmt,<br />

beim Pyrococcus nicht hemmt, da sind sie weit aus-<br />

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