Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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Ian Fleming<br />
die mit ihnen zu tun hatten, die diese Steine schliffen und mit ihnen handelten.<br />
In diesen wenigen Minuten begriff Bond den Mythos der Diamanten, und er<br />
wußte, daß er nie vergessen würde, was er plötzlich in dem Herzen dieses Steines<br />
gesehen hatte.<br />
Er legte den Diamanten auf das Papier zurück und ließ die Lupe in die<br />
Handfläche fallen. Dann blickte er in M’s aufmerksame Augen. »Ja«, sagte er,<br />
»jetzt verstehe ich es.«<br />
M lehnte sich in seinen Sessel zurück. »Das meinte auch Jacoby, als ich<br />
gestern bei der Diamond Corporation mit ihm zu Mittag aß«, sagte er. »Er war<br />
der Ansicht, daß man versuchen müßte zu begreifen, was hinter dieser ganzen<br />
Geschichte steckt, wenn man in die Diamantenaffäre verwickelt würde – nicht<br />
die daran beteiligten Milliarden oder den Wert der Diamanten als Schutz<br />
gegen eine Inflation, und auch nicht die sentimentalen Gefühle für Diamanten<br />
als Glücksbringer und so weiter. Er meinte, man müßte die Leidenschaft für<br />
Diamanten verstehen. Deswegen hat er mir das gezeigt, was ich Ihnen eben auch<br />
zeigte.« M sah Bond leise lächelnd an. »Und wenn es Sie befriedigt: ich bin auf das<br />
Stückchen Quarz genauso ’reingefallen wie Sie.«<br />
10<br />
Bond rührte sich nicht und sagte auch nichts.<br />
»Und jetzt wollen wir uns noch schnell den Rest ansehen«, sagte M. Er deutete<br />
auf die Papiertüten, die vor ihm aufgestapelt waren. »Ich fragte gestern nämlich,<br />
ob man mir nicht einige Exemplare leihweise überlassen könnte. Man schien<br />
nichts dabei zu finden, und heute morgen hat man mir diesen Stapel ins Haus<br />
geschickt.« M sah in seiner Liste nach, öffnete eine der Tüten und schob sie<br />
Bond hinüber. »Was Sie jetzt vor sich sehen, ist das schönste Stück – ein Fine<br />
Blue-white.« Er deutete auf den vor Bond liegenden großen Diamanten. »Und<br />
das hier ist ein Top Crystal, zehn Karat, Baguettenschliff: ein sehr schöner<br />
Stein, aber nur halb soviel wert wie ein Blue-white. Sie sehen vielleicht selbst die<br />
leichte gelbe Verfärbung. Der Cape, den ich Ihnen jetzt zeige, hat nach Jacobys<br />
Ansicht eine leicht bräunliche Tönung, obgleich ich es beim besten Willen nicht<br />
feststellen kann. Ich bezweifle überhaupt, ob es – abgesehen von den Fachleuten<br />
– überhaupt jemand merkt.«<br />
Bond nahm gehorsam den Top Crystal in die Hand, und im Laufe der nun<br />
folgenden Viertelstunde legte M ihm die wunderbaren Steine der Reihe nach<br />
vor, bis hin zu einer Serie farbiger Steine, die rubinrot, blau, rosa, gelb, grün und<br />
violett waren. Schließlich schob M ihm ein Päckchen mit kleineren Steinen hin,<br />
die gesprungen oder verfärbt waren. »Industriediamanten, die zu schleifen sich<br />
nicht lohnt. Sie werden in maschinellen Werkzeugen verwendet. Aber verachten<br />
Sie mir diese Dinger nicht! Im letzten Jahr hat Amerika für fünf Millionen<br />
Pfund Industriediamanten gekauft, und Amerika ist nur ein Markt von vielen.<br />
Bronsteen erzählte mir, daß derartige Steine bei den Bohrmaschinen verwendet