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I F Diamantenfieber

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Ian Fleming<br />

Bond sie: zwanzig. Und auf jedem dieser flachen Tische stand ein sargähnlicher<br />

Holzkasten, der mit einem Deckel zu dreiviertel zugedeckt werden konnte. Bei<br />

den meisten dieser Särge schaute ein schwitzendes Gesicht über die Seitenwände<br />

hinweg und blickte zur Decke. Einige sahen Bond mit rollenden Augen fragend<br />

an, aber die meisten der erhitzten roten Gesichter schienen zu schlafen.<br />

Ein Sarg war noch geöffnet; der Deckel war gegen die Mauer gelehnt und<br />

die Seitenwand nach unten geklappt. Allem Anschein nach war er für Bond<br />

bestimmt. Der Neger breitete ein großes, nicht gerade sauber aussehendes Laken<br />

über den Kasten und legte ihn damit aus. Als er damit fertig war, ging er zur<br />

Mitte des Raumes, suchte sich aus der dort stehenden Reihe von Kübeln, die<br />

bis zum Rand mit dampfendem, dunkelbraunem Schlamm gefüllt waren, zwei<br />

aus und stellte sie geräuschvoll vor den offenen Kasten. Dann griff er mit seinen<br />

riesigen Händen in den einen Kübel und bestrich den auf dem Boden liegenden<br />

Teil des Lakens mit dem dicken, zähen Brei, bis die Schicht etwa fünf Zentimeter<br />

hoch war. Dann ließ er den Brei anscheinend erst etwas abkühlen und ging<br />

inzwischen zu einer verbeulten Sitzbadewanne, die mit Eisblöcken gefüllt war. Er<br />

griff hinein und zog mehrere tropfende Handtücher heraus, hängte sie sich über<br />

den Arm, ging zu den besetzten Särgen, blieb vor jedem stehen und wickelte dem<br />

darin Liegenden ein Tuch um die schwitzende Stirn.<br />

Sonst passierte nichts; bis auf das Zischen der Brause, neben der Bond saß,<br />

war es still. Dann wurde auch die Brause abgestellt, und eine Stimme sagte: »So,<br />

Mr. Weiß, das reicht für heute.« Und dann stolperte ein fetter nackter Mann mit<br />

dunkel behaartem Körper aus der Kabine und wartete, bis der Mann mit dem<br />

Blumkohlohr ihm in den Bademantel half, ihn mit dem Mantel kurz abrieb und<br />

ihn dann zu der Tür führte, durch die Bond hereingekommen war.<br />

Anschließend ging der Mann mit dem Blumenkohlohr zu einer Tür im<br />

Hintergrund des Raumes und trat ins Freie. Für wenige Augenblicke drang das<br />

Tageslicht herein, und Bond sah nicht nur das Gras, das draußen wuchs, sondern<br />

auch ein Stückchen Himmel; aber dann kam der Mann schon wieder mit zwei<br />

Kübeln dampfenden Schlamms zurück. Er stieß die Tür mit dem einen Fuß zu<br />

und stellte die Kübel zu denen, die mitten im Raum aufgebaut waren.<br />

Der Neger war inzwischen wieder zu Bonds Kasten zurückgekehrt und legte<br />

seine flache Hand auf die Schlammschicht. Dann drehte er sich um und nickte<br />

Bond zu. »Okay, Mister«, sagte er.<br />

Bond ging hinüber, und der Mann nahm ihm das Handtuch ab und hängte es<br />

mit dem Schlüssel an einen Haken über dem Kasten.<br />

82<br />

Bond stand nackt vor ihm.<br />

»Haben Sie das schon mal gemacht?«<br />

»Nein.«

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