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I F Diamantenfieber

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wißt doch sowieso nicht, wohin ihr mit eurem Geld sollt.«<br />

<strong>Diamantenfieber</strong><br />

»Stimmt«, sagte Leiter. Er steckte seinen stählernen Haken in die rechte<br />

Jackettasche und hakte Bond mit der Linken unter. Sie traten auf die Straße<br />

hinaus, und Bond merkte auf einmal, daß Leiter stark humpelte. »In Texas sind<br />

sogar die Flöhe so reich, daß sie sich Hunde mieten. Gehen wir. Sardi liegt ganz<br />

in der Nähe.«<br />

Leiter mied den eleganten Raum dieses Restaurants, in dem berühmte<br />

Schauspieler und Autoren speisten, sondern führte Bond nach oben. Sein<br />

Humpeln war dabei noch auffallender, und außerdem hielt er sich am Geländer<br />

fest. Bond sagte nichts; als er jedoch seinen Freund an dem Ecktischchen in dem<br />

gottgesegnet kühlen Restaurant allein ließ und in den Waschraum ging, um<br />

sich wieder zu sammeln, faßte er seine verschiedenen Eindrücke zusammen.<br />

Der rechte Arm war also weg und ebenso das linke Bein, und unter dem<br />

Haaransatz, oberhalb des rechten Auges, befanden sich kaum sichtbare Narben,<br />

die auf erhebliche Haut-Verpflanzungen hindeuteten – sonst aber sah Leiter<br />

gut aus. Seine grauen Augen waren unverändert, der strohgelbe Haarschopf<br />

hatte noch nicht eine einzige graue Strähne, und sein Gesicht war ohne die<br />

geringste Bitterkeit, ein Krüppel zu sein. Auf ihrem kurzen Weg hierher hatte<br />

in Leiters Wesen jedoch eine gewisse Zurückhaltung gelegen, und Bond spürte,<br />

daß es etwas mit ihm – Bond – zu tun haben mußte, vielleicht auch mit Leiters<br />

gegenwärtiger Tätigkeit, bestimmt aber nicht mit Leiters Verletzungen. Mit<br />

diesen Überlegungen ging er durch den Raum zu seinem Freund zurück.<br />

Auf dem Tisch wartete bereits ein mitteltrockener Martini mit einer<br />

Zitronenscheibe auf ihn. Bond lächelte, als Leiter ihm zutrank, und versuchte,<br />

den Wermut zu erkennen, was ihm nicht gelang. Er stellte nur fest, daß er<br />

ausgezeichnet war.<br />

»Mit Cresta Bianca gemacht«, erklärte Leiter. »Das neueste kalifornische<br />

Eigenprodukt. Schmeckt er dir?«<br />

»Das ist der beste Wermut, den ich bisher getrunken habe.«<br />

»Und ich habe die Gelegenheit benutzt und dir geräucherten Lachs sowie<br />

Brizzola bestellt«, sagte Leiter. »Hier gibt es das beste Fleisch in ganz Amerika,<br />

und Brizzola ist davon wieder das beste – eine Scheibe zartestes Fleisch, das erst<br />

angeschmort und dann gekocht wird. Einverstanden?«<br />

»Du wirst es schon richtig gemacht haben«, sagte Bond. »Wir haben so viele<br />

Male zusammen gegessen, daß jeder den Geschmack des anderen ziemlich genau<br />

kennt.«<br />

»Ich habe gesagt, daß es nicht eilt«, sagte Leiter. Er klopfte mit seinem Haken<br />

auf den Tisch. »Zuerst werden wir noch einen Martini trinken, und dabei kannst<br />

du dich wieder etwas erholen.« Wärme lag in seinem Lächeln, aber seine Augen<br />

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