Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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nicht.<br />
<strong>Diamantenfieber</strong><br />
Er beschäftigte sich immer noch mit diesem Problem, als sie plötzlich in der<br />
Tür zum Schlafzimmer erschien; sie lehnte mit dem einen, etwas erhobenen Arm<br />
gegen den Rahmen und hatte ihren Kopf an die Hand geschmiegt. Nachdenklich<br />
blickte sie auf ihn hinunter.<br />
Ohne sich sonderlich zu beeilen, stand Bond auf und blickte sie ebenfalls an.<br />
Abgesehen von ihrem Hut – einem kleinen, schwarzen Etwas, das sie in<br />
der anderen Hand hielt –, war sie zum Ausgehen fertig angezogen. Sie trug<br />
ein hübsches schwarzes Kostüm über einer olivgrünen Bluse, die am Hals<br />
geschlossen war, sowie goldbraune, schimmernde Seidenstrümpfe und schwarze<br />
Krokodillederpumps mit eckiger Spitze, die sehr teuer aussahen. Am linken<br />
Handgelenk sah er eine schmale goldene Uhr mit einem schwarzen Armband<br />
sowie eine schwere goldene Kette am anderen Handgelenk. Ein großer Diamant<br />
mit Baguettenschliff funkelte vom Mittelfinger ihrer rechten Hand, und im<br />
rechten Ohr, das von dem dichten goldenen Haar freigegeben wurde, trug sie<br />
eine einfache Perle, die in Goldfiligran gefaßt war.<br />
Auf eine völlig gleichgültige Art war sie sehr schön – so, als hätte sie sich nur<br />
für sich selbst schön gemacht und kümmere sich keinen Deut um das, was die<br />
Männer von ihr dachten. Die zart nachgezogenen Augenbrauen über den großen,<br />
unbeteiligten und fast verächtlichen grauen Augen wirkten ironisch, als wollten<br />
sie sagen: Sicher – versuche es doch! Aber verbrenne dir nicht die Finger, mein<br />
Lieber.<br />
Die Augen hatten die sehr seltene Ähnlichkeit mit einem Farbenspiel. Bei<br />
Edelsteinen bedeutet dies, daß ihre Farbe mit der Veränderung der Beleuchtung<br />
wechselt, und die Farben dieser Mädchenaugen schienen zwischen einem hellen<br />
Grau und einem tiefen Graublau zu wechseln.<br />
Ihre Haut war leicht gebräunt und ohne jedes Make-up, abgesehen von dem<br />
tiefen Rot der Lippen, die voll, weich und fast schwermütig waren, als sollten sie<br />
einen »sündigen« Eindruck machen. Aber Bond fand, daß dieser Mund bestimmt<br />
nicht oft sündigte – wenn man nach den ausdruckslosen Augen und der dahinter<br />
versteckten Autorität und Spannung urteilen konnte.<br />
Die Augen blickten ihn völlig unpersönlich an.<br />
»Sie sind also Peter Franks«, sagte sie, und ihre Stimme klang zwar leise und<br />
anziehend, aber doch eine Spur herablassend.<br />
»Ja«, sagte er. »Und ich überlege gerade, was das ›T‹ bedeuten soll.«<br />
Sie dachte einen Augenblick nach. Wahrscheinlich ließe es sich unten beim<br />
Portier feststellen«, sagte sie. »Es bedeutet Tiffany.« Sie ging zum Plattenspieler<br />
und schaltete ihn mitten in »Je n’en connais pas la fin« ab. Dann drehte sie sich<br />
um. »Der Name ist allerdings nicht zur allgemeinen Verwendung bestimmt«,<br />
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