Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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Ian Fleming<br />
um, oder man rutscht in irgendwelche üblen Sachen ’rein. Aber jetzt habe ich das<br />
Gefühl, daß es mir zum Halse ’raushängt, immer allein zu sein. Weißt du, was die<br />
kleinen Statistinnen am Broadway sagen? ›Wäschewaschen ist langweilig, wenn<br />
kein Männerhemd dabei ist!‹«<br />
Bond lachte. »Aus deiner Tretmühle bist du jetzt immerhin heraus«, sagte er.<br />
Dann blickte er sie fragend an. »Was war eigentlich mit diesem Mister Seraffimo?<br />
Die beiden Schlafzimmer im Pullman und das Abendbrot mit Sekt für zwei<br />
Personen . . .«<br />
Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, flammten ihre Augen auf, und sie<br />
stand auf und verließ die Bar.<br />
Bond verfluchte sich selbst. Er legte einen Geldschein auf die Rechnung und<br />
lief ihr nach. Auf dem Weg zum Promenadendeck holte er sie ein. »Tiffany – hör<br />
doch«, sagte er.<br />
Sie fuhr herum und sah ihn an. »Wie gemein kannst du eigentlich sein?« fragte<br />
sie, und Tränen der Wut glitzerten an ihren Wimpern. »Warum mußt du alles<br />
mit einer so häßlichen Bemerkung verderben? Ach, James.« Verloren drehte sie<br />
sich zum Fenster und suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. Dann<br />
tupfte sie sich die Augen ab. »Das verstehst du einfach nicht.«<br />
Bond legte einen Arm um sie und hielt sie fest. »Mein Darling.« Er wußte, daß<br />
nur der große Schritt der körperlichen Liebe diese Mißverständnisse beseitigen<br />
würde, daß jedoch trotzdem Worte und Zeit vergeudet werden mußten. »Ich<br />
wollte dir nicht weh tun. Ich wollte nur Gewißheit haben. Diese Nacht im Zug<br />
war wirklich nicht schön, aber dieser Abendbrottisch hat mich mehr geschmerzt<br />
als alles, was dann noch passierte. Deswegen mußte ich dich fragen.«<br />
Zweifelnd blickte sie ihn an. »Ist das dein Ernst?« sagte sie und suchte in seinem<br />
Gesicht. »Willst du damit sagen, daß du mich damals schon gern hattest?«<br />
148<br />
»Du bist eine Gans«, sagte Bond ungeduldig. »Oder stellst du dich nur so?«<br />
Sie wandte sich ab und blickte aus dem Fenster auf das endlose blaue<br />
Meer hinaus und auf die wenigen Möwen, die das wunderbare Schiff immer<br />
noch begleiteten. Nach einer Weile sagte sie: »Kennst du eigentlich Alice im<br />
Wunderland?«<br />
»Ich habe es vor Jahren gelesen«, sagte Bond überrascht. »Warum?«<br />
»Es gibt eine Stelle, an die ich oft denke«, sagte sie. »Da heißt es: ›Ach, Maus,<br />
kennst du den Weg, der aus diesem Teich von Tränen führt? Ich bin es so müde,<br />
hier herumzuschwimmen, Maus.‹ Kennst du es? Ja – und ich dachte, du wolltest<br />
mir diesen Weg zeigen. Statt dessen hast du mich untergetaucht. Und deswegen<br />
war ich so außer mir.« Sie sah zu ihm auf. »Aber ich glaube, daß du mir nicht weh<br />
tun wolltest.«