Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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Ian Fleming<br />
Bond sagte nichts dazu. Er war also schon ein Stück weitergekommen – mit<br />
einem Schlag mitten in die Welt der Gangster, Abteilung Pferderennen. Er blickte<br />
in die blassen Porzellanaugen. Man konnte unmöglich sagen, ob sie irgend etwas<br />
sahen. Sie starrten ihn lediglich an. Jetzt aber kam der große Schritt in die<br />
eigentliche Leitung.<br />
»Gut, das ist eine feine Sache«, sagte Bond und hoffte, daß er mit Schmeichelei<br />
weiterkam. »Ihr scheint euch alles gründlich zu überlegen. Und ich arbeite gern<br />
für Leute, die vorsichtig sind.«<br />
46<br />
In den Porzellanaugen lag nicht die geringste Ermunterung.<br />
»Ich würde gern eine Weile von England wegbleiben. Können Sie vielleicht<br />
noch jemanden wie mich brauchen?«<br />
Die Porzellanaugen wichen seinem Blick aus und wanderten nachdenklich<br />
über Bonds Gesicht und Schultern, als taxierte der Bucklige einen Gaul. Dann<br />
blickte der Mann auf die Diamanten, die einen Kreis bildeten, und verschob sie<br />
sorgfältig und überlegend zu einem Viereck.<br />
Stille herrschte im Zimmer. »Möglich«, sagte er dann langsam. »Möglich, daß<br />
sich noch etwas für Sie ergibt. Bis jetzt haben Sie nichts falsch gemacht. Aber<br />
erledigen Sie erst mal das andere und halten Sie die Nase aus jedem Dreck heraus.<br />
Rufen Sie mich nach dem Rennen an, und dann sage ich Ihnen Bescheid. Aber wie<br />
gesagt: Denken Sie an nichts und tun Sie, was ich gesagt habe. Okay?«<br />
Bonds Spannung löste sich. Er zuckte mit den Schultern. »Warum wollen Sie<br />
mich abschieben? Ich suche einen Job. Und den anderen können Sie ruhig sagen,<br />
daß ich nicht wählerisch bin, solange die Bezahlung gut ist.«<br />
Zum erstenmal verrieten die Porzellanaugen, daß doch Leben in ihnen war. Sie<br />
schienen verletzt und verärgert zu sein, und Bond überlegte, ob er vielleicht zu<br />
weit gegangen war.<br />
»Für was halten Sie uns eigentlich?« Die Stimme des Buckligen stieg zu<br />
einem beleidigten Quietschen an. »Vielleicht für irgendeinen billigen Saftladen?<br />
Verdammt noch mal!« Resigniert zuckte er die Schultern. »Von einem blöden<br />
Engländer kann man wahrscheinlich auch nicht verlangen, daß er begreift, wie<br />
es hier heutzutage zugeht.« Die Augen waren wieder völlig ausdruckslos. »Jetzt<br />
hören Sie mir mal genau zu. Das hier ist meine Telefonnummer. Schreiben Sie<br />
sie sich auf: Wisconsin 7-3697. Und was jetzt kommt, schreiben Sie sich auch<br />
auf – aber behalten Sie es gefälligst für sich, damit Sie sich nicht die Zunge<br />
verbrennen.« Shady Trees kurzes schrilles Lachen klang wirklich nicht lustig.<br />
»Viertes Rennen am Dienstag. Es geht über eineinviertel Meilen für Dreijährige.<br />
Und legen Sie Ihr Geld erst kurz vor Schalterschluß an. Den Einsatz habe ich<br />
Ihnen vorhin gegeben. Kapiert?«<br />
»Ja«, sagte Bond, und sein Bleistift lief gehorsam über die Seite des