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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

dich darum drücken willst, für deine Freundin Geld ausgeben zu müssen. Na ja!«<br />

Resigniert zuckte Tiffany die Schulter. »Dann könntest du mir aber wenigstens<br />

noch einen Pfefferminzlikör spendieren, oder?«<br />

Bond nickte dem Steward zu. Als dieser wieder gegangen war, beugte sie sich<br />

zu ihm hinüber, so daß ihr Haar sein Ohr berührte, und sagte sanft: »Ich mag gar<br />

keinen mehr – du kannst ihn austrinken. Ich möchte so nüchtern bleiben wie ein<br />

Stockfisch.« Sie setzte sich wieder aufrecht hin. »Und was geht jetzt hier vor?«<br />

fragte sie ungeduldig. »Ich möchte etwas sehen!«<br />

»Es fängt bereits an«, sagte Bond. Der Auktionator hob seine Stimme, und im<br />

Rauchsalon wurde es ruhig. »Ladies and Gentlemen«, sagte er sehr eindrucksvoll.<br />

»Wir kommen jetzt zum Hauptteil der Veranstaltung. Wer bietet hundert Dollars<br />

für die Wahl zwischen ›High Field‹ und ›Low Field‹? Wir alle wissen, was dies<br />

bedeutet – das Recht, ›High Field‹ zu wählen, was meinem Gefühl nach heute<br />

abend bevorzugt werden wird (Gelächter), und zwar wegen des wunderbaren<br />

Wetters, das zur Zeit herrscht. Aus diesem Grunde: Wer macht ein Angebot über<br />

hundert Dollars für die Wahl zwischen ›High‹ und ›Low Field‹? Danke, Sir! Und<br />

hundertzehn – hundertzwanzig und hundertdreißig, vielen Dank, Madam.«<br />

»Hundertfünfzig«, sagte die Stimme eines Mannes, der nicht weit von ihrem<br />

Tisch entfernt saß.<br />

»Einhundertsechzig.« Dieses Mal war es eine Frau.<br />

Monoton nannte die Stimme des Mannes die Zahl 170.<br />

»Achtzig«, sagte irgend jemand.<br />

»Zweihundert Pfund.«<br />

Irgend etwas ließ Bond sich umdrehen und den Mann ansehen, der gerade<br />

gesprochen hatte.<br />

Es war ein etwas dicklicher Mann. Sein Gesicht glänzte speckig und wirkte<br />

aufgeschwemmt. Kleine kalte Augen blickten durch eine randlose Brille zum<br />

Podium des Auktionators hinüber. Der Kopf des Mannes schien ohne Übergang<br />

auf den Schultern zu sitzen. Schweiß hatte die schwarzen Strähnen seines Haares<br />

im Genick durchfeuchtet, und jetzt nahm er die Brille ab, holte ein Taschentuch<br />

heraus und wischte sich den Schweiß mit einer kreisenden Bewegung ab, die an<br />

der linken Gesichtsseite begann und über den Hinterkopf verlief, wo die rechte<br />

Hand die Bewegung übernahm und den Kreis bis zur ebenfalls schweißbedeckten<br />

Nase vollendete. »Zweihundertzehn«, sagte irgend jemand. Das Kinn des Dicken<br />

zitterte, und er öffnete seinen verkniffenen Mund und sagte mit seiner typisch<br />

amerikanischen Stimme: »Zweihundertzwanzig.«<br />

Was an diesem Mann ließ in Bond eine Saite anklingen? Er beobachtete das<br />

große Gesicht, blätterte die Aufzeichnungen seines Gedächtnisses durch, zog<br />

eine Schublade nach der anderen auf und suchte nach einem Hinweis. Das<br />

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