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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

In der schmutzigen Kabine befand sich lediglich ein zusammengelegtes<br />

Handtuch, das vom häufigen Waschen schon ganz dünn geworden war. Bond zog<br />

sich aus und band sich das Handtuch um. Dann faltete er das Bündel Geldscheine<br />

zusammen und steckte es in die Brusttasche seines Jacketts unter das<br />

Taschentuch. Er hoffte, daß ein Dieb auf dieses Versteck in der Eile nicht so leicht<br />

kommen würde. Seine Pistole in dem Halfter hängte er an einen Kleiderhaken;<br />

dann verließ er die Kabine und schloß die Tür ab.<br />

Bond hatte nicht die geringste Vorstellung, was jenseits der Tür auf ihn<br />

wartete. Sein erster Eindruck war, daß er in ein Leichenschauhaus geraten sei.<br />

Bevor er sich genauer umsehen konnte, kam ein dicker, glatzköpfiger Neger<br />

heran, der einen nach unten herabhängenden Schnurrbart trug. »Was haben Sie,<br />

Mister?« fragte er gleichgültig.<br />

»Nichts«, erwiderte Bond kurz. »Ich will nur mal ein Schlammbad<br />

ausprobieren.«<br />

»Okay«, sagte er Neger. »Haben Sie was am Herzen?«<br />

»Nein.«<br />

»Okay. Hier bitte.« Bond folgte dem Schwarzen über den schlüpfrigen<br />

Zementfußboden zu einer Holzbank, die neben zwei wackligen Duschkabinen<br />

stand. Unter der einen Dusche wurde gerade ein nackter Körper, der völlig mit<br />

Schlamm bedeckt war, von einem Mann abgewaschen, dessen eines Ohr wie ein<br />

Blumenkohl aussah.<br />

»Das machen wir nachher auch«, sagte der Neger beiläufig, und seine großen<br />

Füße schlappten über den nassen Fußboden.<br />

Bond empfand eine natürliche Zuneigung für farbige Menschen, aber dann<br />

dachte er, wie glücklich England im Vergleich mit Amerika war, wo man dem<br />

Rassenproblem von Jugend an gegenüberstand. Er lächelte, als er sich an<br />

das erinnerte, was Felix Leiter ihm damals gesagt hatte, als sie den letzten<br />

gemeinsamen Auftrag in Amerika ausgeführt hatten. Bond hatte damals Mr. Big,<br />

den berühmten Verbrecher aus Harlem, einen »verdammten Nigger« genannt.<br />

»Sieh dich vor, James«, hatte Leiter gesagt. »In puncto Farbige sind die Leute hier<br />

derartig empfindlich, daß du dir an der Bar nicht mal einen Jigger Rum bestellen<br />

kannst. Du mußt Jegro sagen.«<br />

Die Erinnerung an Leiters witzige Bemerkung verbesserte Bonds Stimmung. Er<br />

wandte seine Augen von dem Neger ab und sah sich den Rest des Schlammbades<br />

an.<br />

Es war ein viereckiger Raum mit Betonwänden. An der Decke hingen vier nackte<br />

Glühbirnen, die mit Fliegendreck übersät waren und ein gräßliches Licht auf die<br />

tropfenden Wände und auf den glitschigen Fußboden warfen. An den Wänden<br />

standen niedrige Böcke, die mit Brettern belegt waren. Automatisch zählte<br />

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