Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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Ian Fleming<br />
umklammerte, weiß waren. Im fünften Stock stieg sie sofort aus, protestierte<br />
aber nicht, als Bond ihr folgte. Sie gingen um verschiedene Ecken herum, bis<br />
sie vor ihrer Tür standen. Sie beugte sich hinunter, steckte den Schlüssel in das<br />
Schloß und stieß die Tür auf. Im Türrahmen drehte sie sich um und sah ihn an.<br />
60<br />
»Passen Sie auf, Sie dummer Junge . . .«<br />
Es hatte angefangen, wie jede ärgerliche Rede anfängt; aber dann schwieg<br />
sie wieder und blickte ihm unmittelbar in die Augen, und Bond sah, daß ihre<br />
Augenwimpern naß waren. Und plötzlich hatte sie einen Arm um seinen Hals<br />
gelegt, ihr Gesicht lag an seinem, und sie sagte: »Passen Sie auf sich auf, James.<br />
Ich möchte Sie nicht verlieren.« Und dann hatte sie seinen Kopf heruntergezogen<br />
und ihn heftig und lange auf den Mund geküßt – mit einer wütenden Zärtlichkeit,<br />
die fast ohne jede Hingabe war.<br />
Als sich Bonds Arme jedoch um sie legten und er ihren Kuß erwidern wollte,<br />
war sie plötzlich starr geworden, hatte sie sich seinem Griff entwunden – und der<br />
Augenblick war vorüber.<br />
»Lassen Sie mich in Frieden«, sagte sie wütend, knallte die Tür zu und drehte<br />
den Schlüssel um.<br />
10<br />
Den größten Teil des Sonnabends verbrachte James Bond in seinem Zimmer im<br />
Astor, das von einer Klimaanlage gekühlt wurde; er mied die Hitze, schlief lange<br />
und setzte dann ein langes Telegramm an den Generaldirektor der Universal<br />
Export, London, auf. Er verwendete einen einfachen Umstellungscode, der auf<br />
der Tatsache beruhte, daß dieser Tag der sechste Wochentag und das Datum der<br />
Vierte des achten Monats waren.<br />
Der Bericht schloß damit, daß die Diamanten-Pipeline irgendwo in der Nähe<br />
des Jack Spang – in der Gestalt des Rufus B. Saye – begänne und bei Seraffimo<br />
Spang endete und daß der Hauptknotenpunkt dieser Pipeline das Büro des Shady<br />
Tree wäre, von dem aus die Steine aller Wahrscheinlichkeit nach zum Schleifen<br />
und Verkauf an das Haus der Diamanten gingen.<br />
Bond forderte London auf, Rufus B. Saye zu überwachen, wies jedoch auch<br />
darauf hin, daß ein gewisser A B C den Schmuggel für den Spangled Mob<br />
anscheinend direkt leitete und daß er – Bond – keinen Hinweis auf die Identität<br />
des A B C geben könnte, abgesehen von der Annahme, daß der Mann vermutlich<br />
in London wohnte. Voraussichtlich würde man nur über diesen Mann an die<br />
eigentliche Quelle des Diamantenschmuggels, die irgendwo in Afrika läge,<br />
herankommen.