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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

eine gewisse Ähnlichkeit mit dem in London lebenden Bruder, die hauptsächlich<br />

von den sehr geraden schwarzen Brauen und dem kurzgeschorenen Haar sowie<br />

der unbarmherzigen Kinnlinie kam.<br />

Die Scheibe surrte wieder, und die beiden Augenpaare beobachteten sie.<br />

Die Kugel fiel in eines der beiden grünen Löcher in der Scheibe, und Bond<br />

atmete tief auf, weil er noch einmal davongekommen war.<br />

»Doppel-Zero«, sagte der Mann mit dem Rechen und harkte alle Einsätze, die<br />

auf dem Tisch lagen, zu sich heran.<br />

Jetzt kommt das letzte Spiel, dachte Bond – und dann nichts wie weg mit<br />

den zwanzigtausend Dollars, die er den Spangs abgeknöpft hatte. Er blickte zu<br />

seinem Gegenüber. Die beiden Kameralinsen und die Zigarre waren noch immer<br />

auf ihn gerichtet; das blasse Gesicht war jedoch völlig ausdruckslos.<br />

»Rot.« Er gab dem Croupier eine seiner Spielmarken über fünftausend Dollars<br />

und sah zu, wie sie auf den Tisch geworfen wurde.<br />

Würde dieser letzte Coup das Roulette überfordern? Nein, sagte sich Bond und<br />

war sich dessen völlig sicher. Bestimmt nicht.<br />

»Fünf. Rot«, sagte der Croupier folgsam.<br />

»Ich höre auf«, sagte Bond. »Vielen Dank.«<br />

»Beehren Sie uns wieder«, sagte der Mann mit dem Rechen förmlich.<br />

Bond legte seine Hand um die vier großen Chips, die in seiner Jacketttasche<br />

steckten, drängte sich durch die hinter ihm stehenden Menschen und ging direkt<br />

zum Wechselschalter. »Drei Scheine zu je fünftausend und fünf zu eintausend«,<br />

sagte er zu dem Mann mit dem grünen Schirm, der hinter dem Gitter saß. Der<br />

Mann nahm Bonds vier Spielmarken, zählte die Scheine vor, und Bond ging,<br />

nachdem er sie eingesteckt hatte, zum Empfangsschalter. »Ein Luftpostkuvert,<br />

bitte«, sagte er. Dann setzte er sich an einen der Schreibtische, die unmittelbar<br />

an der Wand standen, steckte die drei großen Scheine in den Umschlag und<br />

adressierte ihn: »Persönlich. An die Direktion der Universal Export, Regents<br />

Park, London N.W.1, England.« Schließlich besorgte er sich noch Briefmarken,<br />

steckte den Umschlag in den Schlitz, über dem U.S. Mail stand, und hoffte, daß<br />

er dort – im hochheiligsten Aufbewahrungsort, den es in den Staaten gab – sicher<br />

sein würde.<br />

Bond blickte auf seine Uhr. Es war fünf Minuten vor Mitternacht. Zum letzten<br />

Male sah er sich in diesem großen Spielsalon um, stellte dabei fest, daß Tiffany<br />

Case von einem anderen Bankhalter abgelöst worden war und daß Mr. Spang<br />

verschwunden zu sein schien, trat dann durch die Glastüren in die heiße, stickige<br />

Luft hinaus und ging über den Rasen zum »Türkis«-Gebäude, schloß die Tür<br />

seines Zimmers auf und verriegelte sie hinter sich.<br />

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