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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

Eröffnungsabend runde fünfzigtausend Dollars verloren – nicht zu glauben ist<br />

das! Alle Bonzen kamen auf einen Sprung vorbei, die Taschen voller Geld, um aus<br />

Höflichkeit ein Spiel mitzumachen, damit der erste Abend auch ein Erfolg wird,<br />

nicht? Das ist hier so Brauch bei der Einweihung. Aber dann klappte es wohl nicht<br />

so richtig mit den Karten, und die Konkurrenz zog mit fünfzig Tausendern wieder<br />

ab! Die Leute lachen immer noch darüber.« Mit einer Handbewegung wies er nach<br />

links, wo die Neonröhren einen sechs Meter hohen Planwagen bildeten, der von<br />

galoppierenden Pferden gezogen wurde. »Und das da drüben ist �e Last Frontier;<br />

drinnen sieht es aus wie in einer Stadt aus dem wilden Westen. Lohnt sich aber,<br />

da mal ’reinzugehen. Und dann kommt �e �underbird, und das da ist �e Tiara,<br />

der dollste Laden von Las Vegas. Über Mister Spang und was dazugehört, wissen<br />

Sie wohl Bescheid, nicht?« Er bremste den Wagen und hielt gegenüber dem Hotel,<br />

auf dessen Dach eine Fürstenkrone aus strahlenden Lichtern angebracht war, die<br />

an- und ausgingen und vergeblich versuchten, gegen die grelle Sonne und die<br />

Spiegelungen der Straße anzuleuchten.<br />

»Ja, aber nur in großen Zügen«, sagte Bond. »Es wäre nett, wenn Sie mir<br />

irgendwann ein paar Einzelheiten erzählen würden. Und was jetzt?«<br />

»Das haben Sie zu bestimmen, Mister.«<br />

Bond merkte plötzlich, daß er von dem gespenstischen Gefunkel der Strip<br />

genug hatte. Er hatte lediglich den Wunsch, aus der Gluthitze herauszukommen,<br />

eine Kleinigkeit zu essen, vielleicht zu baden und dann bis zum Abend zu warten.<br />

Und das sagte er auch dem Fahrer.<br />

»Das paßt mir gut«, sagte Cureo. »Am ersten Abend werden Sie wohl nicht<br />

gleich Ärger bekommen. Nehmen Sie die Sache nicht so tragisch und tun Sie, als<br />

ob nichts wäre. Wenn Sie in Vegas was zu erledigen haben, sehen Sie sich erst<br />

einmal gründlich um. Und sehen Sie sich auch mal das Kasino an!« Der Fahrer<br />

lachte vor sich hin. »Haben Sie mal von den ›Türmen des Schweigens‹ gehört,<br />

die es in Indien geben soll? Angeblich dauert es nur zwanzig Minuten, bis die<br />

Geier von den Toten nur noch Knochen übriggelassen haben. Im Tiara dauert es<br />

vielleicht etwas länger.« Der Fahrer schaltete in den ersten Gang. »Immerhin«,<br />

sagte er und beobachtete im Rückspiegel den Verkehr, »immerhin ist einmal<br />

einer wieder aus Vegas abgereist, der Hunderttausend in der Tasche hatte.« Er<br />

schwieg und wartete auf eine Lücke, um die Straße zu überqueren. »Allerdings<br />

hatte er bei der Ankunft eine halbe Million bei sich.«<br />

Der Wagen fuhr an, beschrieb eine scharfe Kurve und hielt dann unter<br />

dem großen Sonnensegel vor den breiten Glastüren des breiten, rosafarbenen<br />

Gebäudes. Der Portier in himmelblauer Uniform öffnete die Wagentür und griff<br />

nach Bonds Koffer. Bond trat in die Hitze hinaus.<br />

Als er durch die Glastüren trat, hörte er noch, wie Ernie Cureo zu dem Portier<br />

sagte: »Irgendein verrückter Engländer. Hat mich für fünfzig Dollars pro Tag<br />

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