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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

verschwanden, sobald ihnen der Boden zu heiß wurde. Die meisten haben sich jetzt<br />

in Las Vegas und Reno niedergelassen, wo ihre früheren Bosse sich – mit einer an der<br />

Wand hängenden Lizenz – weiterhin betätigen.<br />

Ihre Arbeitgeber waren keine Spieler nach der Tradition des alten Colonel E. R.<br />

Bradley, der ein stattlicher Mann von zuvorkommendem Benehmen war. Es gibt jedoch<br />

auch Menschen, die mir erzählten, daß sein Spielbasar in Palm Beach gut ging, bis sein<br />

Glück zu auf fallend wurde.<br />

In Übereinstimmung mit jenen Leuten, die gegen Bradleys Spielbasar waren, kamen<br />

die mechanischen Spielgeräte auf, die so eingerichtet waren, daß das Haus immer<br />

zahlungsfähig blieb. Es freut jeden, der sich des alten Bradley erinnert, wenn er liest,<br />

daß man diesen Mann heute als Menschenfreund bezeichnet, dessen Hobby es war,<br />

den Reichen eine kleine Ablenkung zu bieten, die ihnen der Staat Florida verweigerte.<br />

Verglichen jedoch mit dem Ungeziefer, das Saratoga beherrschte, ist Colonel Bradley<br />

tatsächlich berechtigt, alle Lobreden auf sich zu beziehen, die ihm von sentimentalen<br />

Menschen zur Erinnerung gehalten werden.<br />

Die Bahn von Saratoga ist ein wackliger Stapel von Brennholz, und das Klima ist<br />

heiß und feucht. Es gibt natürlich einige Männer wie Al Vanderbilt oder Jock Whitney,<br />

die Sportsmänner im wahrsten Sinne des Wortes sind. Ihr Sport ist das Pferderennen,<br />

aber dafür sind sie zu gut. Es gibt auch Trainer wie Bill Winfrey, der »Native Dancer«<br />

zu den Rennen meldet. Und es gibt Jockeis, die einem das Nasenbein einschlagen<br />

würden, wenn man ihnen vorschlüge, ihr Pferd zurückzuhalten.<br />

Sie alle freuen sich auf Saratoga, und sie werden auch froh sein, daß Leute wie Lucky<br />

Luciano aus der Stadt verschwunden sind, die nun blüht und gedeiht, weil jetzt andere<br />

an den Lokalen verdienen. Die Buchmacher wurden ausgeplündert, wenn sie in der<br />

Zeit der Handbücher die Bahn verließen. So gab es einen mit Namen Kid Tatters, der<br />

einmal um fünfzigtausend Dollars erleichtert wurde. Die Burschen erklärten, daß sie<br />

ihn kidnappen würden, wenn er nicht mehr herausrückte.<br />

Kid Tatters wußte, daß Lucky Luciano fast überall seine Finger im Spiel hatte, und<br />

er bat ihn, sich in diese Geschichte doch einzuschalten. Lucky meinte, das sei sehr<br />

einfach. Kein Mensch würde den Buchmacher mehr behelligen, wenn er genau das<br />

täte, was ihm gesagt würde. Kid Tatters hatte die Erlaubnis, sich unmittelbar an der<br />

Bahn aufzuhalten, und er hatte einen einwand freien Ruf; trotzdem gab es nur eine<br />

Möglichkeil, wie er sich schützen konnte.<br />

»Mache mich zu deinem Teilhaber«, schlug Lucky ihm vor, und diese Unterhaltung<br />

wurde mir gegenüber von einem Mann wiederholt, der dabei anwesend war. »Kein<br />

Mensch wird es wagen, einen Partner Lucky Lucianos auszunehmen.«<br />

Kid Tatters hielt sich für einen ehrenhaften und vom Staat zugelassenen<br />

Geschäftsmann; er gab jedoch nach, und Lucky Luciano war sein Teilhaber, bis er starb.<br />

Ich fragte einen Bekannten, ob Lucky vielleicht Geld hineingesteckt oder für seinen<br />

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