Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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Ian Fleming<br />
Bond drehte sich um und blickte auf das riesige Flammenmeer zurück,<br />
das sie hinter sich zurückgelassen hatten. Er hörte beinahe das Krachen der<br />
ausgetrockneten Bohlen und die Rufe der Schläfer, die aus ihren Zimmern<br />
stürzten. Wenn es nur Wint und Kidd erwischen würde und wenn die Farbe des<br />
Pullmanwagens und das Holz im Tender anfangen würde zu brennen, und wenn<br />
diese ganze Spielzeugschachtel der Gangster nur verschwinden würde!<br />
Aber er und das Mädchen hatten ihre eigenen Probleme. Wie spät war es?<br />
Bond atmete die kühle Nachtluft tief in sich ein und versuchte, seine Gedanken<br />
wieder in Gang zu bringen. Der Mond stand schon tief. Vier Uhr? Bond kroch<br />
mühsam nach vorn und setzte sich neben das Mädchen.<br />
Er legte einen Arm um ihre Schultern, und sie drehte ihm den Kopf zu und<br />
blickte ihm lächelnd in die Augen. Sie schrie, so daß er sie trotz des Lärms des<br />
Motors und des Ratterns der Eisenräder verstehen konnte: »Das war ein prima<br />
Abgang! Wie im Kino! Wie fühlst du dich?« Sie sah das zerschlagene Gesicht an.<br />
»Du siehst entsetzlich aus!«<br />
»Gebrochen ist nichts«, sagte Bond. »Das war wohl auch mit ›achtzig Prozent‹<br />
gemeint.« Er grinste gequält. »Besser getreten als erschossen!«<br />
Das Gesicht des Mädchens verzerrte sich. »Und ich mußte dasitzen und so<br />
tun, als ginge es mich nichts an. Spang blieb auch da, hörte zu und beobachtete<br />
mich. Dann sahen sie noch einmal die Fesseln nach, warfen dich in den Wartesaal<br />
und gingen zufrieden ins Bett. Ich wartete eine Stunde in meinem Zimmer und<br />
machte mich dann an die Arbeit. Das schlimmste war, dich aufzuwecken.«<br />
Bond drückte sie an sich. »Was ich von dir halte, werde ich dir sagen, wenn<br />
es nicht mehr so weh tut. Aber was ist jetzt mit dir, Tiffany? Du wirst fein<br />
in der Klemme sitzen, wenn man uns schnappt. Und wer sind die beiden<br />
Kapuzenmänner. Wint und Kidd? Was haben sie mit der ganzen Geschichte zu<br />
tun? Am liebsten wäre mir schon, wenn ich die beiden nicht mehr wiedersähe.«<br />
Das Mädchen blickte auf die aufgeplatzten Lippen, die sich angeekelt<br />
vorwölbten. »Ohne Kapuze habe ich sie auch noch nie gesehen«, sagte sie<br />
ehrlich. »Angeblich sollen sie aus Detroit stammen. Ausgesprochen gemein<br />
sind sie, und sie erledigen alle Aufträge, bei denen Gewalt nötig ist, und auch<br />
sonst noch verschiedenes. Sie werden jetzt hinter uns her sein. Aber um mich<br />
brauchst du dir keine Gedanken zu machen.« Sie sah wieder zu ihm auf, und<br />
ihre Augen strahlten und waren glücklich. »Zuerst müssen wir jetzt einmal nach<br />
Rhyolite. Dann müssen wir uns irgendwie einen Wagen besorgen und über die<br />
Grenze nach Kalifornien. Geld habe ich genug bei mir. Dann mußt du zu einem<br />
Arzt, mußt baden, dir ein neues Hemd besorgen und nachdenken. Deine Pistole<br />
habe ich übrigens auch. Einer brachte sie herüber, als sie die beiden Burschen<br />
eingesammelt hatten, mit denen du dich im Salon herumgeprügelt hast. Ich<br />
nahm sie an mich, als Spang zu Bett gegangen war.« Sie knöpfte ihre Bluse auf<br />
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