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I F Diamantenfieber

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Ian Fleming<br />

der beiden Toten in Streifen geschnitten hatte.<br />

Sie stellte immer noch keine Frage, als Bond ihre Sachen vom Boden der<br />

Kabine aufhob, sie ihr gab und sagte, daß sie nicht herauskommen sollte, bis er<br />

fertig wäre, alles aufgeräumt hätte und ihre Fingerabdrücke beseitigt hätte. Sie<br />

blickte ihn nur mit leuchtenden Augen an. Und auch als Bond sie auf die Lippen<br />

küßte, sagte sie immer noch nichts.<br />

Bond lächelte ihr aufmunternd zu, verließ das Badezimmer, zog die Tür hinter<br />

sich zu und machte sich an die Arbeit. Mit größter Überlegung ging er dabei<br />

vor, und immer wieder unterbrach er seine Tätigkeit, um die Wirkung auf die<br />

Kriminalbeamten zu prüfen, die in Southampton an Bord kommen würden.<br />

Zuerst knotete er einen Aschenbecher in sein blutgetränktes Hemd, ging zum<br />

Bullauge und warf das Hemd möglichst weit hinaus. Die Smokings der beiden<br />

Männer hingen an der Tür. Er nahm die Taschentücher aus den Brusttaschen,<br />

wickelte sie um seine Hände und durchsuchte sämtliche Schubladen und<br />

Schränke, bis er die Smokinghemden des Weißhaarigen gefunden hatte. Er zog<br />

eines der Hemden an und blieb in der Mitte der Kabine nachdenklich stehen.<br />

Dann biß er die Zähne zusammen und richtete den Dicken so auf, daß er in einer<br />

sitzenden Stellung verharrte, zog ihm das Hemd aus, ging zum Bullauge, nahm<br />

die Beretta in die Hand, hielt sie vor das Loch, das das Hemd in der Gegend des<br />

Herzens hatte, und drückte sie ab. Jetzt waren deutlich Pulverspuren um das<br />

Loch herum zu erkennen, so daß es wie ein Selbstmord aussah. Er zog dem Toten<br />

das Hemd wieder über, wischte die Beretta sorgfältig ab und drückte dann die<br />

Finger des Toten an das Metall; schließlich schob er sie ihm so in die Hand, daß<br />

der Zeigefinger am Abzug lag.<br />

Nachdem er wieder eine Weile in der Kabine gestanden und überlegt hatte,<br />

nahm er Kidds Smoking vom Bügel und zog ihn Kidds Leiche an. Dann zerrte<br />

er den Mann über den Fußboden zum Bullauge; der Schweiß brach ihm vor<br />

Anstrengung aus, als er ihn hochschob und durch das Bullauge stieß.<br />

Sorgfältig wischte er sämtliche Fingerabdrücke vom Bullauge ab, überlegte<br />

wiederum, wartete, bis sein Atem ruhiger ging, betrachtete den Schauplatz.<br />

Dann ging er zum Spieltisch, der an der Wand stand und auf dem noch die Karten<br />

lagen, und kippte ihn um, so daß die Karten auf dem Teppich verstreut waren.<br />

Mit einem Hintergedanken ging er dann noch einmal zu dem toten Dicken, zog<br />

ihm ein Bündel Banknoten aus der Gesäßtasche und verstreute es zwischen die<br />

Karten.<br />

So sah es echt aus. Er bestand zwar noch die Frage, wie die Kugel in die<br />

Matratze gekommen war, aber das konnte im Laufe der Auseinandersetzung<br />

passiert sein. Aus der Beretta waren drei Schüsse abgegeben worden, und auf<br />

dem Fußboden lagen die drei Patronenhülsen. Zwei der drei Kugeln konnten<br />

in der Leiche Kidds stecken, die jetzt im Atlantik schwamm. Dann mußte er<br />

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