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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

Summe, die du für deinen Flug bezahlt hast und an der Strip in Las Vegas oder in<br />

der Main Stern von Reno finden. Manchmal findet man sie tatsächlich dort. Vor<br />

noch nicht allzu langer Zeit hat ein junger G. I. am Würfeltisch in der Desert Inn<br />

achtundzwanzigmal hintereinander gewonnen. Achtundzwanzigmal! Wenn er<br />

mit einem Dollar angefangen und den Gewinn immer wieder stehengelassen hätte<br />

– was sowieso den erlaubten Höchsteinsatz überschritten hätte und deshalb nicht<br />

möglich gewesen wäre –, hätte er dabei zweihundertfünfzig Millionen Dollars<br />

gemacht! Das tat er natürlich nicht. Andere Mitspieler brachten es jedenfalls auf<br />

hundertfünfzigtausend Dollars. Der Soldat kam auf siebenhundertfünfzigtausen<br />

d und machte sich dann auf die Socken, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm<br />

her. Man hat nicht einmal herausbekommen, wie er hieß. Heute liegen die beiden<br />

roten Würfel im Desert Inn Casino auf einem Seidenkissen in einem Glaskasten.«<br />

»Das war doch der reinste Reklameschlager!«<br />

»Darauf kannst du Gift nehmen!« sagte Leiter. »So etwas hätten sich<br />

sämtliche Werbechefs der ganzen Welt nicht im Traum einfallen lassen. Es<br />

war der Beweis, daß auch Wunschträume einmal wahr werden können – und<br />

warte es ab, bis du selbst deine Nase in diese Kasinos gesteckt hast. In einem<br />

einzigen werden innerhalb vierundzwanzig Stunden bis zu achtzig Paar Würfel<br />

verbraucht, außerdem hundertzwanzig Kartenspiele aus Plastik, und jeden<br />

Abend werden fünfzig Spielautomaten in die Werkstätten gebracht. Du wirst<br />

schon selbst die kleinen alten Damen sehen, die vor diesen Automaten stehen.<br />

In Einkaufskörben bringen sie die Münzen mit, und Tag für Tag stehen sie zehn<br />

oder zwanzig Stunden vor diesen Automaten, ohne einmal eine Pause zu machen,<br />

und besonders komisch wirkt es, daß sie dabei Handschuhe tragen. Du glaubst<br />

mir nicht, was? Und du weißt wohl auch nicht, weshalb sie Handschuhe tragen<br />

– damit ihre Finger nicht aufspringen.«<br />

Bond grunzte ungläubig.<br />

»Warte es ab«, sagte Leiter. »Irgendwann klappen diese Leute natürlich<br />

zusammen – Hysterie, Herzanfälle oder Schlaganfall. Die ganze Geschichte ist<br />

ihnen dann in den Kopf gestiegen. Aber jedes Kasino hat seine eigenen Ärzte, die<br />

vierundzwanzig Stunden pro Tag Bereitschaftsdienst machen, und die kleinen<br />

alten Frauen kommen gerade noch dazu, ›Jackpot! Jackpot! Jackpot!‹ zu schreien,<br />

als hieße ihr verstorbener Liebhaber so. Oder sieh dir die Bingosäle an, oder die<br />

Glücksräder oder die langen Reihen von Spielautomaten im Golden Nugget und<br />

im Horseshoe. Aber laß dich nicht vom Spielfieber anstecken und vergiß darüber<br />

um Himmels willen nicht deinen Job, dein Mädel oder gar deine Verdauung. Rein<br />

zufällig kenne ich nämlich die Grundregeln sämtlicher Spiele, und zufällig weiß<br />

ich auch, wie gern du spielst; tue mir also den einzigen Gefallen und merke dir<br />

genau, was ich dir jetzt sage. Am besten, du schreibst es dir auf.«<br />

Bond fing die Geschichte an zu interessieren. Er holte seinen Bleistift heraus<br />

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