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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

Sie schwieg und lächelte ihn an. »Jetzt bist du wieder an der Reihe«, sagte<br />

sie. »Bestelle mir noch einen Drink und verrate mir, welche Sorte Frauen deiner<br />

Ansicht nach zu dir passen würde.«<br />

Bond winkte den Steward heran. Dann zündete er sich eine Zigarette an und<br />

beantwortete ihre Frage: »Eine Frau, die eine Sauce Béarnaise zubereiten und<br />

genausogut lieben kann«, sagte er.<br />

»Ach du meine Güte! Also irgendeine alte dumme Hexe, die kochen und sich<br />

ins Bett legen kann?«<br />

»Das nun wieder auch nicht. Sie muß daneben natürlich auch das haben, was<br />

man üblicherweise von einer Frau verlangen kann.« Bond betrachtete sie prüfend.<br />

»Goldenes Haar, graue Augen, einen sündigen Mund, eine vollkommene Figur.<br />

Und natürlich muß sie Spaß verstehen und wissen, wie sie sich kleiden muß, wie<br />

man Karten spielt und so weiter – eben das übliche.«<br />

»Und diese Person würdest du also heiraten, wenn du sie fändest?«<br />

»Nicht unbedingt«, sagte Bond. »Genaugenommen bin ich nämlich fast schon<br />

verheiratet – mit einem Mann. Der Name fangt mit M an. Von ihm müßte ich<br />

mich erst scheiden lassen, bevor ich versuchte, eine Frau zu heiraten. Und ich<br />

weiß nicht genau, ob ich es täte. Eine Frau würde doch nur verlangen, daß in<br />

ihrem pompösen Ankleidezimmer mehrere Kanapees stünden, und dann würde<br />

es eines Tages losgehen: ›Doch, das hast du – nein, das habe ich nicht!‹ – diese<br />

ganzen Dinge, die nun einmal zu einer Ehe zu gehören scheinen. Das ginge auf<br />

die Dauer nicht gut. Ich würde Platzangst bekommen und mich nach Japan oder<br />

sonstwohin versetzen lassen.«<br />

»Und Kinder?«<br />

»Ein paar möchte ich schon haben«, sagte Bond kurz angebunden. »Aber<br />

erst, wenn ich pensioniert bin – anders wäre es den Kindern gegenüber nicht<br />

anständig. Meine Arbeit ist manchmal ein bißchen gefährlich.« Er blickte in sein<br />

Glas und trank es aus. »Und wie ist es bei dir, Tiffany?« fragte er, um das �ema<br />

zu wechseln.<br />

»Ich glaube, jedes Mädchen wünscht sich, daß ein Hut an der Garderobe hängt,<br />

wenn es nach Hause kommt«, sagte Tiffany schwermütig. »Die Schwierigkeit<br />

ist dabei nur, daß ich bisher noch nicht das Richtige gefunden habe, was<br />

unter dem Hut steckt. Vielleicht habe ich nicht genau aufgepaßt oder in der<br />

falschen Gegend gesucht. Du weißt doch sicher selbst, wie es ist, wenn man<br />

in eine Tretmühle gerät – man ist dann heilfroh, wenn man nicht über den<br />

Rand hinwegzuschauen braucht. In dieser Hinsicht habe ich es bei den Spangs<br />

gut gehabt. Ich wußte immer, wer die nächste Mahlzeit bezahlte und auch<br />

noch etwas Geld danebenlegte. Aber Freunde kann man in diesen Kreisen als<br />

Mädchen 1 nicht finden. Entweder man hängt sich ein Schild ›Eintritt verboten‹<br />

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