Iï¡ï® Fï¬ï¥ïï©ï®ï§ Diamantenfieber
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<strong>Diamantenfieber</strong><br />
James Bond zog die Tür zu M’s Büro hinter sich zu. Er lächelte in die braunen<br />
Augen von Miss Moneypenny hinein und ging durch ihr Zimmer zum Büro des<br />
Chefs des Stabes.<br />
Der Chef des Stabes, ein hagerer und freundlicher Mann in Bonds Alter, legte<br />
seinen Federhalter weg und lehnte sich zurück. Er sah, wie Bond automatisch<br />
nach dem flachen Zigarettenetui in der Gesäßtasche griff, zum geöffneten<br />
Fenster ging und in den Regents Park hinunterblickte.<br />
In Bonds Bewegungen lag eine nachdenkliche Langsamkeit, die schon an sich<br />
die Frage beantwortete, die der Chef des Stabes ihm stellte. »Sie haben es also<br />
übernommen?«<br />
Bond drehte sich um. »Ja«, sagte er. Er zündete eine Zigarette an. Durch den<br />
Rauch hindurch blickten seine Augen den Chef des Stabes sehr unmittelbar an.<br />
»Aber verraten Sie mir eins, Bill: warum hat der Alte wegen dieser Sache kalte<br />
Füße bekommen? Er hat sich sogar das Ergebnis meiner letzten ärztlichen<br />
Untersuchung kommen lassen. Warum regt er sich denn so auf? Es ist doch<br />
keine Sache, die hinter dem Eisernen Vorhang spielt. Amerika ist immerhin ein<br />
zivilisiertes Land –mehr oder weniger. Warum regt er sich also auf?«<br />
Zu den Pflichten, die der Chef des Stabes hatte, gehörte es, das meiste von<br />
dem zu wissen, was M dachte. Seine Zigarette war ausgegangen; er zündete sie<br />
wieder an und warf das abgebrannte Streichholz über seine linke Schulter weg.<br />
Dann drehte er sich um, weil er sehen wollte, ob es in den Papierkorb gefallen<br />
war. Es war dort gelandet. Er lächelte Bond an. »Übungssache!« sagte er. Und<br />
dann fuhr er fort: »Es gibt viele Dinge, die M Kummer machen, James, und das<br />
wissen Sie wie jeder vom Service. Dazu gehört unter anderem der chinesische<br />
Opiumring – oder zumindest die Macht, die dieser Ring auf der ganzen Welt hat.<br />
Dazu gehört ferner der Einfluß der Mafia. Und außerdem hat er einen verdammt<br />
gesunden Respekt vor den amerikanischen Gangstern – wenigstens vor den<br />
großen. Das ist alles. Das sind die einzigen, die ihm Kummer machen. Und diese<br />
Diamantengeschichte sieht so aus, als hätten Sie dabei mit diesen Burschen zu<br />
tun. Sie sind die letzten, mit denen er zu tun haben möchte. Auch ohne sie ist<br />
sein Bedarf völlig gedeckt. Das ist alles. Aus diesem Grunde hat er in dieser Sache<br />
kalte Füße.«<br />
»Was ist denn schon Besonderes an den amerikanischen Gangstern«, meinte<br />
Bond. »Die meisten sind keine Amerikaner, sondern meistenteils Gesindel, das<br />
Hemden mit Monogrammen trägt, den ganzen Tag Spaghetti und Fleischklößchen<br />
frißt und sich in Parfümwolken hüllt.«<br />
»Das dürfte Ihre Ansicht sein«, sagte der Chef des Stabes. »Es trifft aber nur<br />
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