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I F Diamantenfieber

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Ian Fleming<br />

und riß von der Speisekarte eine Ecke ab.<br />

Leiter blickte an die Decke. »Die Gewinnquote beträgt bei den Würfeln 1,4<br />

Prozent, bei Siebzehnundvier fünf Prozent . . .« Er sah Bond an. »Abgesehen<br />

natürlich von deiner Partie, du Halunke! 51⁄2 Prozent beträgt sie beim Roulette,<br />

bis zu siebzehn Prozent beim Bingo und beim Glücksrad und zwischen fünfzehn<br />

und zwanzig Prozent schließlich bei den Automaten. Für die Veranstalter nicht<br />

schlecht, was? Elf Millionen Kunden sorgen alljährlich für das Einkommen des Mr.<br />

Spang und Konsorten. Wenn man annimmt, daß jeder Spieler durchschnittlich<br />

etwa zweihundert Dollars bei sich hat, kannst du dir selbst ausrechnen, wieviel<br />

in einem Jahr allein in Las Vegas hängenbleibt.«<br />

Bond steckte Papier und Bleistift in die Tasche. »Vielen Dank für die Angaben,<br />

Felix. Du scheinst jedoch zu vergessen, daß ich nicht hierhergekommen bin, um<br />

Ferien zu machen.«<br />

»Okay«, sagte Leiter resigniert, »aber eins sage ich dir: mache in Las Vegas<br />

keine Dummheiten. Die Kerle haben da unten eine große Sache aufgezogen und<br />

werden äußerst ungemütlich, wenn ihnen dabei jemand in die Quere kommt.«<br />

Leiter lehnte sich über den Tisch. »Dazu eine kleine Geschichte: einer der<br />

Angestellten – ich glaube, er hielt die Bank bei Siebzehnundvier – kam neulich<br />

auf die Idee, einen Teil der Gewinne in die eigene Tasche zu stecken. Schön<br />

und gut – jedenfalls kamen die Burschen dahinter. Am nächsten Tag fuhr ein<br />

völlig harmloser Knabe von Boulder City nach Las Vegas, und kurz vor Las<br />

Vegas entdeckte er mitten in der Wüste etwas Merkwürdiges, das aus dem Sand<br />

aufragte und rosa aussah. Ein Kaktus oder etwas Ähnliches konnte es nicht<br />

sein. Er stieg also aus dem Wagen, um es sich genau anzusehen.« Leiter bohrte<br />

seinen Zeigefinger in Bonds Brust. »Ja, mein Lieber – was da so rosarot aus dem<br />

Sand ragte, war ein Arm. Und die Hand an diesem Arm hielt einen Fächer aus<br />

Spielkarten. Die Polizei kam mit Spaten und Schaufeln, fing an zu buddeln und<br />

fand am anderen Ende des Armes die Reste eines Mannes, der dort vergraben<br />

war. Es war der Bankhalter. Man hatte ihm das Gehirn ausgeblasen und ihn dort<br />

verscharrt. Die Sache mit dem Arm und den Karten in der Hand war nur ein Spaß,<br />

der andere warnen sollte. Wie findest du das?«<br />

94<br />

»Nicht schlecht«, sagte Bond.<br />

Das Essen wurde serviert, und eine Zeitlang waren beide damit beschäftigt.<br />

Schließlich sagte Leiter: »Dabei hätte der Kerl eigentlich wissen müssen, was es<br />

bedeutet, so was anzufangen. In den Kasinos von Las Vegas hat man sich nämlich<br />

einen guten Trick ausgedacht. Sieh dir, wenn du dort bist, die Deckenbeleuchtung<br />

an. Ganz modern: nur Löcher in der Decke, durch die das Licht direkt auf die<br />

Tische fällt. Es ist sehr hell und eng gebündelt, so daß es die Gäste nicht irritiert.<br />

Wenn man sich jedoch die Decke genauer ansieht, entdeckt man, daß das Licht<br />

nur aus jedem zweiten Loch kommt; die anderen scheinen nur das Muster zu

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