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I F Diamantenfieber

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Ian Fleming<br />

Verzögerung! »Mein lieber Herr. Das klingt äußerst unwahrscheinlich.« Dann die<br />

Versuche, ihn zu beruhigen: »Natürlich, Sir, wir werden tun, was wir können.«<br />

Die höflichen Blicke des Wachhabenden, der ihn für betrunken oder für verliebt<br />

halten würde – oder daß irgend jemand versuchte, das Schiff aufzuhalten, um<br />

dadurch das »Low Field« zu gewinnen.<br />

158<br />

Das »Low Field«! Mann über Bord! Verzögerung für das Schiff!<br />

Bond knallte seine Kabinentür hinter sich zu und suchte die Passagierliste.<br />

Natürlich – Winter. Hier stand sein Name: A. 49, das Deck unter seinem. Und<br />

plötzlich funktionierte Bonds Gehirn wie eine Rechenmaschine. Winter – Wint<br />

und Kidd, die beiden Torpedos, die beiden Kapuzenmänner. Er suchte wieder in<br />

der Passagierliste: Kitteridge, ebenfalls A. 49. Der Weißhaarige und der Dicke in<br />

der BOAC-Maschine von London. »Ich habe Blutgruppe A.« Die Geheimbegleitung<br />

für Tiffany. Und Leiters Beschreibung: »Er wird ›Windy‹ genannt, weil er Reisen<br />

nicht ausstehen kann.« – »Eines Tages wird diese Warze an seinem Daumen ihm<br />

das Genick brechen.« Und die rote Warze am ersten Glied des Daumens, die mit<br />

der auf Tingaling Bell gerichteten Pistole spielte. Und Tiffanys Bemerkung: »Sie<br />

sind nicht mehr ganz beieinander; der Dicke lutscht dauernd am Daumen!«<br />

Und die beiden Männer im Rauchsalon, die mit dem bereits vorbereiteten Tod<br />

kalkulierten: Mann über Bord – nur war es eine Frau. Der Alarm würde anonym<br />

gegeben, falls die Heckwache sie nicht sah. Das Schiff stoppte, drehte bei, und die<br />

Suche setzte ein. Und dafür würden die Mörder noch dreitausend Pfund extra<br />

bekommen.<br />

Wint und Kidd – die Torpedos aus Detroit.<br />

Wie ein Kaleidoskop wirbelten die verschiedenen Bilder durch Bonds<br />

Erinnerungen, und während er sie langsam ordnete, klappte er schon seinen<br />

kleinen Handkoffer auf und holte den Schalldämpfer aus dem Versteck heraus.<br />

Genauso automatisch, wie er die Beretta zwischen den Hemden, die in der<br />

Schublade lagen, hervorholte, das Magazin prüfte und den Schalldämpfer auf die<br />

Mündung schraubte, wog er die Einzelheiten gegeneinander ab und überlegte<br />

sein Vorgehen.<br />

Er suchte den Schiffsplan, den er mit seiner Fahrkarte bekommen hatte, und<br />

studierte ihn, während er die Strümpfe anzog. A. 49 – direkt unter seiner Kabine.<br />

Bestand die Möglichkeit, das Schloß der Kabinentür zu zerschießen und dann<br />

beide zu überrumpeln, bevor sie ihn erledigten? Nein – und sie würden die Tür<br />

auch nicht nur abgeschlossen, sondern auch noch verriegelt haben. Oder sollte<br />

er einen Offizier mitnehmen, den er aber erst von der Gefahr überzeugen müßte,<br />

in der Tiffany schwebte? Während des ganzen Palavers und des unvermeidlichen<br />

»Verzeihung, meine Herren« würden die beiden sie durch das Bullauge<br />

hinausbefördern und dann unschuldig in einem Buch lesen, Karten spielen und<br />

fragen: »Was soll denn dieser Unfug?«

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