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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

Zufriedenheit erledigen, werde ich sehen, ob ich Ihnen nicht ein paar ähnliche<br />

Jobs verschaffen kann.«<br />

»Danke«, sagte Bond. »Das wäre sehr schön. Die Zusammenarbeit mit Ihnen<br />

macht mir Spaß.«<br />

Mit einem leichten Zucken der Schulter öffnete sie die Tür, und Bond verließ<br />

das Zimmer. Auf dem Gang drehte er sich noch einmal um. »Auf Wiedersehen<br />

also im ›Club 21‹«, sagte er. Am liebsten hätte er noch mehr gesagt, hätte er einen<br />

Grund gesucht, um bei diesem einsamen Mädel zu bleiben, das Schallplatten<br />

spielte und sich im Spiegel betrachtete.<br />

Jetzt war ihr Ausdruck jedoch verschlossen; er hätte genausogut ein völlig<br />

Fremder sein können. »Gewiß«, sagte sie gleichgültig. Sie blickte ihn noch einmal<br />

an und machte dann langsam, jedoch entschlossen die Tür vor seiner Nase zu.<br />

Als Bond den langen Korridor entlang zum Fahrstuhl ging, stand sie immer<br />

noch hinter der geschlossenen Tür und lauschte, bis seine Schritte verklungen<br />

waren. Mit nachdenklichen Augen ging sie dann langsam zum Plattenspieler<br />

und schaltete ihn an, nahm die Platte hoch und suchte nach einem bestimmten<br />

Liedanfang. Dann legte sie die Platte wieder auf den Teller und setzte den<br />

Tonabnehmer in die richtige Rille ein. Das Lied war »Je n’en connais pas la<br />

fin«. Sie hörte zu und dachte dabei an jenen Mann, der plötzlich, aus heiterem<br />

Himmel, in ihr Leben getreten war. Aber was war es denn schon, überlegte sie,<br />

und auf einmal packten Angst und Verzweiflung sie; auch dieser Mann war doch<br />

nur ein Gauner! Würde sie denn nie von diesen Kerlen loskommen? Als die Platte<br />

abgespielt war, war ihr Gesicht jedoch glücklich, und sie summte die Melodie vor<br />

sich hin, als sie sich die Nase puderte und sich zum Ausgehen fertig machte.<br />

Als sie auf der Straße stand, blickte sie auf ihre Uhr: zehn Minuten nach sechs,<br />

und fünf Minuten brauchte sie. Sie ging über den Trafalgar Square zur Charing<br />

Cross Station und überlegte, was sie sagen wollte. Dann ging sie auf den Bahnhof<br />

und betrat eine der Telefonzellen, von denen aus sie immer anrief.<br />

Es war genau sechs Uhr fünfzehn, als sie die Nummer wählte. Wie üblich, hörte<br />

sie zweimal das Rufzeichen und dann das Klicken des Gerätes, das den Anruf<br />

aufnahm. Zwanzig Sekunden lang hörte sie nur das scharfe Zischen der Nadel auf<br />

der Wachsplatte. Dann sagte die neutrale Stimme, die ihr unbekannter Meister<br />

war, ein einziges Wort: »Sprechen.« Und dann war es wieder still, abgesehen<br />

allein vom Geräusch des Aufnahmegerätes.<br />

Dieser abrupte, wesenlose Befehl verwirrte sie schon lange nicht mehr. Schnell,<br />

aber sehr deutlich sprach sie in die schwarze Sprechmuschel: »Case für A B C. Ich<br />

wiederhole: Case für A B C.« Sie schwieg einen Augenblick. »Überbringer ist<br />

zufriedenstellend. Wirklicher Name James Bond; dieser Name steht auch in<br />

seinem Paß. Spielt Golf und wird seine Golfschläger mitnehmen. Schlage daher<br />

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