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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

anschließend in eine Senke und damit in eine hellerleuchtete, aufgelockerte<br />

Siedlung mit etwa zwanzig Gebäuden. Hinter der Siedlung glitzerte eine<br />

einspurige Bahnlinie, die schnurgerade zum weit entfernten Horizont verlief.<br />

Sie fuhren zwischen grauen Schindelhäusern und Läden hindurch, an denen<br />

Drugs, Barber, Farmers Bank und Wells Fargo stand, sowie an einer zischenden<br />

Gaslaterne vor einem zweistöckigen Gebäude vorbei, an dem in verblichenen<br />

Goldbuchstaben Pink Garter Saloon und darunter »Bier und Weinstand.<br />

Durch den Schlitz zwischen den hier üblichen Pendeltüren strömte gelbes<br />

Licht auf die Straße und auf einen schlanken, schwarzsilbernen Sportzweisitzer,<br />

einen Stutz Bearcat aus dem Jahre 1920, der am Randstein parkte. Man hörte das<br />

anheimelnde, näselnde Geklimper eines elektrischen Klaviers, das irgendeinen<br />

alten Schlager spielte. Die Musik erinnerte Bond an staubbedeckte Fußböden,<br />

gepflegte Getränke und Mädchenbeine, die in Netzstrümpfen steckten. Alles<br />

ähnelte einem ausnehmend gutgelungenen Wildwest-Film.<br />

»’raus, Engländer!« sagte der Fahrer. Die drei Männer kletterten mit steifen<br />

Gliedern aus dem Wagen und auf den erhöhten, hölzernen Bürgersteig hinauf.<br />

Bond bückte sich, um sein Bein zu massieren, das völlig eingeschlafen war, und<br />

beobachtete die Füße der beiden Männer.<br />

»Weiter, Schatz«, sagte McGonigle und gab ihm einen leichten Schlag mit<br />

der Pistole, die er locker in der Hand hielt. Bond richtete sich langsam auf und<br />

schätzte die Entfernung ab. Er humpelte, als er dem Mann zum Eingang des<br />

Salons folgte. Er blieb stehen, als die Pendeltür ihm ins Gesicht schlug, und im<br />

Rücken spürte er die Mündung von Frassos Pistole.<br />

Jetzt! Bond richtete sich auf und sprang mit einem Satz durch die noch immer<br />

hin und her schwingende Tür. McGonigles Rücken stand genau vor ihm, und<br />

dahinter war ein strahlend hellerleuchteter leerer Schankraum, in dem das<br />

elektrische Klavier vor sich hin klimperte.<br />

Bonds Hände schnellten vor und packten den Mann an den Oberarmen. Er<br />

hob ihn hoch, schwang ihn herum und warf ihn in die Pendeltüren, durch die<br />

Frasso gerade hereinkam. Das ganze Holzhaus erzitterte, als die beiden Körper<br />

aufeinanderprallten; Frasso taumelte zurück und fiel polternd auf den Gehsteig.<br />

McGonigle prallte wieder vorwärts und drehte sich dabei blitzschnell um. Die<br />

Pistole in seiner Hand kam hoch. Bonds Linke traf ihn an der Schulter. Gleichzeitig<br />

schlug er mit der offenen rechten Hand die Pistole hinunter. McGonigle kippte<br />

nach hinten und hockte am Türrahmen.<br />

Die Mündung von Frassos Pistole erschien zwischen den Pendeltüren. Wie<br />

eine Schlange, die ihr Opfer sucht, wedelte sie hin und her und zeigte dann auf<br />

Bond. Als die blaugelbe Zunge hervorleckte, duckte sich Bond, dessen Blut in<br />

den Adern sang, und griff nach McGonigles Pistole, die vor dessen Füßen lag.<br />

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