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I F Diamantenfieber

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<strong>Diamantenfieber</strong><br />

und sie werden den Spangled Boys erheblich mehr an die Nieren gehen als der<br />

Ausschluß von allen Rennveranstaltungen. Warte es ab. Bis um fünf also – ich<br />

werde so lange an deine Tür hämmern, bis das Haus einstürzt.«<br />

»Das ist nicht nötig«, sagte Bond. »Ich werde gestiefelt und gespornt in der Tür<br />

stehen, wenn die Coyoten noch den Mond ankläffen.«<br />

Bond wachte rechtzeitig auf, und in der Luft lag noch eine wunderbare<br />

Frische, als er der humpelnden Gestalt Leiters durch das Dämmerlicht folgte,<br />

das durch das dichte Laub der Ulmen, die um die Ställe herum standen, fiel. Im<br />

Osten war der Himmel perlgrau und schimmernd – wie ein Luftballon, der mit<br />

Zigarettenrauch gefüllt ist –, und in den Sträuchern begannen die Spottdrosseln<br />

ihr erstes Lied. Blauer Rauch stieg kerzengerade von den Unterkünften hinter<br />

den Ställen in den Himmel, und es duftete nach Kaffee, nach Holzfeuer und nach<br />

Tau. Eimer klirrten, und von überallher drangen die Geräusche, die aus jedem<br />

Stall um diese Zeit kommen. Als sie unter den Bäumen hindurch zu dem weißen<br />

Holzzaun gingen, der die Bahn umgab, kam eine Gruppe von Decken verhüllter<br />

Pferde vorüber; jedes Pferd wurde von einem Jungen geführt, der den Zügel dicht<br />

unter dem Gebiß festhielt und leise mit dem Tier sprach.<br />

»Sie machen sich für die Morgenarbeit fertig«, sagte Leiter. »Diese Zeit hassen<br />

die Trainer am meisten, weil nämlich die Besitzer auftauchen.«<br />

Sie lehnten am Zaun, dachten an den frühen Morgen und an das Frühstück,<br />

und plötzlich beschien die Sonne jene Ulmen, die fast einen Kilometer entfernt<br />

an der anderen Seite der Bahn standen; die obersten Zweige waren in fahles<br />

Gold getaucht, und Minuten später waren dort auch die letzten Schatten<br />

verschwunden. Der Tag begann.<br />

Als hätten sie auf dieses Zeichen gewartet, tauchten links von ihnen drei<br />

Männer unter den Bäumen auf, und einer führte einen großen Braunen mit<br />

weißer Blesse und vier weißen Fesseln.<br />

»Sieh jetzt nicht hin«, sagte Leiter leise. »Stelle dich mit dem Rücken zur Bahn<br />

und sieh dir dort drüben die Pferde an. Der alte gebeugte Mann, der sie begleitet,<br />

ist ›Sunny Jim‹ Fitzsimmons, der beste Trainer Amerikas. Und die Pferde<br />

gehören Woodward. Die meisten werden von hier als Sieger wieder wegfahren.<br />

Tue möglichst unbeteiligt – ich werde unsere Freunde im Auge behalten. Es wäre<br />

witzlos, wenn sie merkten, daß wir uns für sie interessieren. Mal sehen – ein<br />

Stallbursche führt ›Shy Smile‹, und da ist nicht nur Budd, sondern auch mein<br />

alter Freund ›Hohlkopf‹ in einem wunderschönen blauen Hemd. Immer eitel. Das<br />

Pferd sieht gut aus, kräftig gebaut. Sie haben ihm die Decke abgenommen, und<br />

ihm scheint die Kälte nicht zu gefallen. Es bockt, und der Stalljunge hängt wie<br />

eine Klette an ihm. Hoffentlich kriegt Mr. Pissaro keinen Tritt ins Gesicht. Jetzt<br />

hält Budd ihn und scheint ihn zu besänftigen. Budd hilft dem Jungen hinauf,<br />

führt das Pferd jetzt auf die Bahn. Der Gaul galoppiert jetzt verhalten zu einem<br />

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