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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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96<br />

großen Anteil an der Entwicklung <strong>und</strong> Nut<strong>zu</strong>ng des weltweiten Potenzials solarer Stromerzeugung für die<br />

deutsche Industrie <strong>zu</strong> gewinnen <strong>und</strong> nachhaltig aus<strong>zu</strong>bauen. Damit kann ein vielfach größerer Gewinn<br />

sowohl für die Klimaproblematik als auch für die deutsche Volkswirtschaft erreicht werden als durch<br />

Solarstromerzeugung innerhalb des sonnenschwachen Deutschland.<br />

5.2 Photovoltaische Stromerzeugung<br />

Der photovoltaische Effekt wurde 1839 entdeckt, 1883 die erste Photozelle aus Selen <strong>und</strong> 1893 die erste<br />

Solarzelle gebaut. Erst gut sechzig Jahre später gelang die Herstellung von hochr<strong>einem</strong> Silizium, auf dessen<br />

Basis Solarzellen mit vielfältigem praktischen Nutzen entwickelt werden konnten. Nach weiteren 55 Jahren<br />

hat sich in Deutschland <strong>und</strong> <strong>zu</strong>nehmend weltweit ein beachtlicher Industriezweig entwickelt, dessen Existenz<br />

allerdings nach wie vor hauptsächlich von der massiven (deutschen) Marktunterstüt<strong>zu</strong>ng für Photovoltaik<br />

abhängt.<br />

5.2–a Generelle Aspekte <strong>und</strong> Marktentwicklung<br />

In Deutschland ist die Photovoltaik (PV) unter allen erneuerbaren Energiesystemen für netzangeb<strong>und</strong>ene<br />

Stromerzeugung noch immer mit großem Abstand am weitesten von wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit<br />

entfernt. Wichtigstes Ziel ist deshalb, eine Kostendegression hin <strong>zu</strong> echter Wettbwerbsfähigkeit so rasch <strong>und</strong><br />

so effektiv wie möglich <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Mit den derzeit üblichen Systemen sind für eine Spitzenleistung von ca. 1 kW mindestens 7m 2 Modulfläche<br />

<strong>zu</strong> veranschlagen. Gegenwärtig überwiegen in Deutschland dachmontierte Anlagen. Die theoretisch<br />

geeignete Dachfläche wird in Deutschland auf ~1.300 km 2 geschätzt 3 , von der allerdings ein Teil wegen<br />

ungünstiger Verhältnisse oder Neigung nicht oder nur mit aufwendigen Unterkonstruktionen nutzbar oder<br />

wegen Abschattung nicht optimal ist oder – insbesondere bei Wohngebäuden – zweckmäßigerweise nicht<br />

für Photovoltaik sondern für Solarthermie <strong>zu</strong>r Warmwasserbereitung genutzt werden sollte. Hin<strong>zu</strong> kommen<br />

noch knapp 600 km 2 Fassadenflächen. Damit wird das Potenzial der maximalen photovoltaischen<br />

Stromerzeugung auf deutschen Gebäuden bei vielleicht 10 GW über das Jahr gemittelter effektiver<br />

<strong>Elektrizität</strong>sleistung 4 liegen können – im Sommer höher, im Winter erheblich niedriger.<br />

Trotz der hier<strong>zu</strong>lande sehr ungünstigen Darbietung von Solarstrahlung wurde in Deutschland 2007 fast die<br />

Hälfte des weltweiten Leistungs<strong>zu</strong>wachses installiert 5 . Der Ausbau nimmt weiter rasant <strong>zu</strong>: von 3,8 GWpeak<br />

bzw. �~ 380 MWJahresdurchschnitt �<strong>zu</strong> Anfang des Jahres 2007� stieg die installierte� Leistung �ein Jahr �später auf<br />

������� �6<br />

��� GWpeak ������bzw. ~530 MWJahresdurchschnitt. �Für großtechnische Stromerzeugung werden Solarparks auf Freiflä�<br />

�����eine bedeutendere Rolle spielen – vor allem in Regionen des Erdsonnengürtels. Bei sehr viel besseren<br />

3<br />

NEEDS RS1a – WP11, 2005 2005 Final report on technical data, costs and life cycle inverntories of PV applications, P. Frankl et al.,<br />

Report to the European Commission, Seite 10. Zitiert nach:<br />

http://www.needs-project.org/docs/results/RS1a/RS1a%20D11.2%20Final%20report%20on%20PV%20technology.pdf.<br />

Eine Schät<strong>zu</strong>ng von EcoFys (www.solarserver.de/news/news-7381.html) nennt 1760 km 2 , bezieht allerdings alle Flächen mit ein, die<br />

bis <strong>zu</strong> 45% von der Südrichtung abweichen. Die effektive Fläche wird damit ähnlich sein wie die von NEEDS genannte. Hoffschmidt<br />

et al. nennen installierbare Leistungen (Dach) von 95,5 GWpeak, was ca. 10 GW im Jahresmittel entspricht („Struktur <strong>und</strong> Dynamik<br />

einer Stromversorgung mit <strong>einem</strong> hohen Anteil erneuerbarer Energieerzeuger – Energiestudie“ – Zwischenbericht (2009), p. 22)<br />

4<br />

Dies entspricht ca. 100 GW Nominalleistung. Siehe Diskussion auf der folgenden Seite <strong>und</strong> Fußnote 10<br />

5<br />

Quelle: Forschungsverb<strong>und</strong> Erneuerbare Energien.<br />

6<br />

Quelle: Le journal du photovoltaïque 1 (2009) p. 78. Zahlen für 2008 sind geschätzt. Der Anteil der off-grid PV sank von 9% (2007)<br />

auf 7,5% (2008).

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