Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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2.1 Einführung<br />
132<br />
III.2 Stromspeichertechniken<br />
Der Anteil der regenerativen Energiequellen an der Gesamtstromerzeugung ist in Deutschland in den letzten<br />
Jahren stetig gestiegen. Den Löwenanteil am Zuwachs hat dabei die Windenergie, die weiter erheblich<br />
wachsen <strong>und</strong> damit in absehbarer Zukunft das Erzeugungsprofil deutlich dominieren wird.<br />
Allerdings hat Windkraft (das gleiche gilt für die im Moment noch relativ unbedeutende Photovoltaik) ein<br />
zeitlich stark fluktuierendes Einspeiseprofil. Dieser zeitlich schwankenden Einspeisung steht auch auf der<br />
Verbraucherseite eine zeitlich fluktuierende Entnahme gegenüber – die Differenz muss mit kurzfristig regelbaren<br />
Kraftwerken <strong>und</strong> Speichern ausgeglichen werden (Primärregelung im Millisek<strong>und</strong>enbereich, Sek<strong>und</strong>ärregelung<br />
im Minutenbereich). Die Erlöse für diese so genannte Regelenergie sind dabei selbst starken Schwankungen<br />
ausgesetzt <strong>und</strong> spiegeln sich als äußerst volatiler Preisindex auf dem EEX-Spotmarkt wider. In einzelnen<br />
St<strong>und</strong>en steigt der Spotmarktpreis teilweise auf das 4-fache des Durchschnittspreises, in anderen St<strong>und</strong>en<br />
mit extremem Stromüberschuss werden sogar negative Preise erzielt. Der Gr<strong>und</strong> ist, dass die Regelenergie<br />
teilweise nur aus vergleichsweise träge anpassbarer Kraftwerksleistung bereitgestellt werden kann <strong>und</strong> so<br />
die Fluktuationen nur mühsam ausgeglichen werden können (die Prognose der Windeinspeisung ist bereits<br />
im Minuten- <strong>und</strong> St<strong>und</strong>entakt unsicher <strong>und</strong> weist in der Ein- oder Mehrtagesvorausschau bereits sehr erhebliche<br />
Abweichungen vom tatsächlich eintretenden Verlauf auf).<br />
Stromspeicherung als Teil des Netzmanagements wird daher in Zukunft eine <strong>zu</strong>nehmend wichtige Aufgabe<br />
werden <strong>und</strong> die Einbindung von möglichst effizienten, dezentralen Speichern für elektrische Energie erfordern 1 .<br />
Aufgr<strong>und</strong> der starken Volatilität des Strompreises sind dabei unter Umständen auch Speichertechniken mit<br />
relativ geringer Effizienz wirtschaftlich. Mit <strong>zu</strong>nehmender Integration von Speichern <strong>und</strong> Etablierung von<br />
Lastmanagement-Instrumentarien wird diese starke Volatilität jedoch tendenziell <strong>zu</strong>rückgehen, so dass auch<br />
jetzt schon nur Speichertechniken ausreichender Effizienz weiterentwickelt werden sollten.<br />
Als mögliche Stromspeicher kommen in Betracht:<br />
Mechanische Speicher<br />
• Schwungrad<br />
Hydraulische Speicher<br />
• Pumpspeicherkraftwerk<br />
• Druckluftspeicher<br />
Elektrische Speicher<br />
• Supraleitende Spulen<br />
• Doppelschichtkondensatoren<br />
Elektrochemische Speicher<br />
• Batterien<br />
• Redox-Flow-Zellen<br />
• Wasserstoff-Elektrolyse (+ Brennstoffzellen)<br />
1 Siehe <strong>zu</strong> diesem Thema z. B. auch R. Schlögl <strong>und</strong> F. Schüth, Transport- <strong>und</strong> Speicherformen für Energie, in Die Zukunft der Energie,<br />
herausgegeben von P. Gruss <strong>und</strong> F. Schüth, Verlag C. H. Beck, München 2008, S. 246-281