Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Sie betragen heute noch 1000-1200 /kWh, während das von der internationalen Fachwelt formulierte<br />
Kostenziel bei 200-500 /kWh, langfristig eher bei 200 /kWh [16] liegt. Kleine Li-Ionen „Consumer“-Zellen<br />
(z. B. für Laptops), die heute in Massenfertigung hergestellt werden, kosten zwar nur noch etwa 200 /kWh,<br />
aber die Herstellung von „Automotive“-Zellen, wie sie für Elektrofahrzeuge benötigt werden, befindet sich<br />
noch im Versuchsaufbau (erste Serienfertigung etwa 2009/10, Massenfertigung nach 2015) [19]. Für diese<br />
Zellen werden für Ende 2009/10 Kosten von etwa 1.200 /kWh prognostiziert, die Ende 2012/13 auf 550<br />
/kWh <strong>und</strong> mit Beginn der Massenfertigung Ende 2015 auf 350 /kWh absinken könnten [19].<br />
Verfügbarkeit von Batteriesystemen <strong>und</strong> den dafür benötigten Ausgangsmaterialien:<br />
Den derzeitigen Stand der Verfügbarkeit von Batteriesystemen für Fahrzeugantriebe kann man folgendermaßen<br />
<strong>zu</strong>sammenfassen [16, 19]:<br />
• Hochleistungsbatterien für Hybridfahrzeuge: NiMH-Batterien sind bereits Stand der Technik (aber<br />
praktisch nur zwei Anbieter in Japan), Li-Ionen Batterien stehen dagegen erst kurz vor bzw. am<br />
Anfang der Industrialisierung.<br />
• Hochenergiebatterien für Elektrofahrzeuge (Plug-in Hybride <strong>und</strong> reine EF): Derzeit ist noch kein<br />
serienreifes Produkt verfügbar. Forschungs- <strong>und</strong> Vorentwicklungsaktivitäten laufen weltweit, der<br />
Schwerpunkt liegt bei den Li-Ionen Batterien (dort wird es 2010 an mehreren Stellen Markteinführungen<br />
geben).<br />
Insgesamt sind also noch in großem Umfang Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten notwendig, die<br />
ihrerseits auf einer qualitativ hoch stehenden Gr<strong>und</strong>lagenforschung aufbauen müssen (siehe z.B. [21,22]).<br />
Letzteres ist insbesondere wichtig, um für die Massenherstellung von z.B. Li-Ionen Batterien längerfristig<br />
Lösungen <strong>zu</strong> finden, die bezüglich der benötigten Materialien, der Herstellungsmethoden („eco-efficient<br />
processes“) <strong>und</strong> der Entsorgungsmöglichkeiten unseren Nachhaltigkeitsansprüchen entsprechen. Ein Beispiel<br />
für eine solche Lösung ist die Synthese organischer Elektroden aus natürlichen organischen Quellen mittels<br />
„grüner Chemie“ [23].<br />
In diesem Zusammenhang ist auch die weltweite Verfügbarkeit von Lithium als Ausgangsmaterial für die<br />
Herstellung von Li-Ionen Batterien an<strong>zu</strong>sprechen. Wie in Fußnote 3 des Kapitels Fusionskraftwerke (Lithium<br />
stellt einen der beiden Rohbrennstoff dar) ausgeführt, wird Lithium auch langfristig keine Begren<strong>zu</strong>ng für den<br />
Einsatz von Elektrofahrzeugen darstellen.<br />
3.4 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Im Prinzip erlaubt der Übergang <strong>zu</strong>r Elektromobilität im Öffentlichen- <strong>und</strong> Individual-Verkehr den Ersatz der<br />
„Ressource Öl“ durch die „Ressource Strom“, die im Idealfall aus CO2-armen Quellen gespeist wird, aber auf<br />
jeden Fall das ganze Spektrum von Energiesystemen nutzen kann. Die Idee ist bestechend – sie schlägt<br />
zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens, „weg vom Öl“ – wünschenswert wegen seiner Endlichkeit, den<br />
steigenden Ölpreisen <strong>und</strong> der unklaren Versorgungssicherheit, <strong>und</strong> zweitens, Unterdrückung der mit dem<br />
Verbrennungsmotor verb<strong>und</strong>enen Kohlendioxid- <strong>und</strong> Schadstoff-Emissionen.<br />
Entsprechend hat die Vision von Elektrofahrzeugen, die mit CO2-freiem Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />
betrieben werden <strong>und</strong> gleichzeitig so in ein „intelligentes“ Netz eingeb<strong>und</strong>en sind, dass sie <strong>zu</strong>r<br />
Speicherung <strong>und</strong> Regelung dieser fluktuierenden Energiequellen genutzt werden können, die moderne Welt<br />
in ihren Bann geschlagen. Die Politik hat auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene begonnen, die Voraus-