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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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sich hinreichend hohe Repetitionsraten (bis <strong>zu</strong> 10Hz) realisieren lassen, um eine Dauerleistung von 1GW in<br />

<strong>einem</strong> Laser-Fusionskraftwerk <strong>zu</strong> erzeugen. Aktuelle Großprojekte <strong>zu</strong>r Untersuchung der Energiegewinnung<br />

mittel Laserfusion existieren in Japan, in den USA („LIFE“) <strong>und</strong> in der EU („HiPER“).<br />

Vorschläge für so genannte Hybridkonzepte verbinden Kernfusions- mit Kernspaltungstechnologie u.a. für<br />

die Transmutation von radioaktiven Abfällen oder die Gewinnung von Brennstoff für Spaltungsreaktoren.<br />

Allerdings würden bei solchen Verfahren die Vorteile der Kernfusion weitgehend verloren gehen <strong>und</strong> nach<br />

dem jetzigen Stand der Forschung lassen sich die gleichen Zwecke sehr viel einfacher mit reiner Spaltungstechnologie<br />

erreichen [7].<br />

Fusionskraftwerke können Gr<strong>und</strong>laststrom liefern, da ihr Betrieb keinen tages-, jahreszeitlich oder wetterbedingten<br />

Fluktuationen unterworfen ist. Die Ausgangsbrennstoffe Deuterium <strong>und</strong> Lithium sind weltweit<br />

verfügbar, <strong>und</strong> ihre Kosten spielen in der Wirtschaftlichkeitsbilanz eines Fusionsreaktors eine sehr untergeordnete<br />

Rolle 3 . Der Betrieb von Fusionskraftwerken sollte eine sehr gute Umweltbilanz aufweisen: Das<br />

Reaktionsprodukt Helium ist nicht radioaktiv, es gibt keine der Kernspaltung vergleichbaren Großrisiken –<br />

bei <strong>einem</strong> Störfall erlischt der Brennvorgang naturgesetzmäßig – <strong>und</strong> es wird mit den in Entwicklung<br />

befindlichen Materialien erwartet, dass weder radioaktive Nachwärme <strong>zu</strong>r Zerstörung des Reaktors führen<br />

könnte noch die Endlagerung von umfangreichen Mengen langlebigen radioaktiven Materials erforderlich<br />

sein sollte. Damit hat Kernfusion ein hervorragendes Potenzial, langfristig in großem Umfang <strong>zu</strong> einer<br />

sauberen, sicheren <strong>und</strong> versorgungssicheren Stromversorgung bei<strong>zu</strong>tragen.<br />

Anmerkungen <strong>und</strong> Literatur<br />

[1] JET Team, Fusion Energy Production from a Deuterium-Tritium Plasma in the JET Tokamak, Nucl. Fusion 32 (1992) 187<br />

[2] Keilhacker M. et al., High Fusion Performance from Deuterium-Tritium Plasmas in JET, Nucl. Fusion 39 (1999) 209<br />

[3] ITER Joint Central Team + Home Teams, Fusion Engineering and Design 55 (2001) 97-357<br />

[4] R&D Needs and Required Facilities for the Development of Fusion as an Energy Source Report of the Fusion Facilities Review<br />

Panel, European Commission (2008) ISBN 978-92-79-10057-4,<br />

http://ec.europa.eu/research/energy/pdf/978-92-79-10057-4_en.pdf<br />

[5] King D. et al., Conclusions of the Fusion Fast Track Experts Meeting (King report), Brussels (2001); <strong>und</strong>: I. Cook, N. Taylor, D.<br />

Ward, L. Baker and T. Hender, Accelerated Development of Fusion Power, UKAEA FUS 521 (February 2005),<br />

http://www.fusion.org.uk/techdocs/ukaea-fus-521.pdf<br />

[6] Maisonnier, D. et al., A Conceptual Study of Commercial Fusion Power Plants, EFDA-RP-RE-5.0 (2004); <strong>und</strong>:<br />

D.J. Ward et al., The economic viability of fusion power, J. Fusion Engineering and Design 06, 160 (2005),<br />

http://dx.doi.org/10.1016/j.fusengdes.2005.06.160<br />

[7] Siehe z.B.: Final Report of the Fusion-Fission Research Workshop (Sept. 30 - Oct. 2, 2009) des DOE (USA).<br />

http://web.mit.edu/fusion-fission/Hybrid_Report_Final.pdf<br />

3 Gegenwärtig beträgt der Lithium-Weltjahresbedarf ca. 122.000 Tonnen LCE (Lithium Carbonate Equivalent) entsprechend 23.000<br />

Tonnen metallischem Lithium <strong>und</strong> die führende Industriefirma schätzt, dass allein mit den kontinentalen Lithium-Ressourcen (150 Mio<br />

Tonnen LCE bzw. 28 Mio. Tonnen metallischem Lithium) der Weltbedarf (ohne Kernfusion) bei den technisch erprobten Recyclingmöglichkeiten<br />

für mehr als 1000 Jahre gedeckt werden kann (Quelle: Chemetal 2008). Der US-Geological Survey (http://www.usgs.gov/) schätzt die<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Reserven geringer, nämlich ca. 15 Mio. Tonnen metallisches Lithium. Die Erstbestückung eines Fusionskraftwerkes<br />

beträgt ca. 2000-3000 t LCE pro GW Nennleistung <strong>und</strong> der Verbrauch liegt bei ca. 0,3 Tonnen Lithium pro GWJahr. Damit sollte auch<br />

bei der Fusion für Lithium kein Engpass entstehen.

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