Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.2 Status quo in Deutschland<br />
66<br />
2.2–a Situation Deutschlands infolge der Ausstiegspolitik<br />
Entsprechend ihrem Koalitionsvertrag vom 20. Oktober 1998 hat die damalige B<strong>und</strong>esregierung einen<br />
schrittweisen Ausstieg aus der friedlichen Nut<strong>zu</strong>ng der Kernenergie in die Wege geleitet. Hier<strong>zu</strong> wurde mit<br />
der 10. Novelle des Atomgesetzes vom 27. April 2002 die Laufzeit der bestehenden Kernkraftwerke auf 32<br />
Jahre begrenzt <strong>und</strong> für jede einzelne Anlage, je nach ihrem Alter, eine entsprechende „Reststrommenge“<br />
festgelegt, nach deren Erzeugung die Betriebsgenehmigung erlöschen soll. Die Laufzeitbegren<strong>zu</strong>ng wurde<br />
unbeschadet nach wie vor unterschiedlicher Auffassungen <strong>zu</strong>r Nut<strong>zu</strong>ng der Kernenrgie einvernehmlich mit<br />
den Energieversorgungsunternehmen ausgehandelt. In der Vereinbarung sicherte die B<strong>und</strong>esregierung den<br />
Stromversorgern im Gegen<strong>zu</strong>g unter anderem den politisch ungestörten Betrieb der Anlagen während der<br />
Restlaufzeit <strong>zu</strong>. Außerdem bescheinigte die B<strong>und</strong>esregierung den Betreibern, „dass die Kernkraftwerke <strong>und</strong><br />
sonstigen kerntechnischen Anlagen auf <strong>einem</strong> international gesehen hohen Sicherheitsniveau betrieben<br />
werden“ [8].<br />
Abb. 2: Abschaltplan nach der Atomgesetz-Novelle von 2002, Stand Februar 2009 (Quelle: EnBW)<br />
Bis <strong>zu</strong>m Herbst 2009 sind in Deutschland im Zuge der Ausstiegspolitik nur die relativ kleinen Kernkraftwerke<br />
Stade (672 MW, November 2003) <strong>und</strong> Obrigheim (340 MW, Mai 2005) abgeschaltet worden. In der Legislaturperiode<br />
von 2009 bis 2013 werden sieben weitere der noch verbliebenen 17 Kernkraftwerke die<br />
<strong>zu</strong>gestandenen Reststrommengen ausschöpfen <strong>und</strong> damit ihre Betriebsgenehmigung verlieren. Nach<br />
diesem Fahrplan müssen die letzten Kernkraftwerke bald nach 2020 vom Netz (siehe Abb. 2). Die neue<br />
B<strong>und</strong>esregierung aus CDU, CSU <strong>und</strong> FDP prüft derzeit, die Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke unter<br />
Einhaltung der strengen deutschen <strong>und</strong> internationalen Sicherheitsstandards <strong>zu</strong> verlängern.