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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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Kraftwerken wird je nach Technologie (Parabolrinnen, Solartürme) ein primärer Wärmeträger auf Temperaturen<br />

von bis <strong>zu</strong> etwa 1000 °C erhitzt. In <strong>einem</strong> Wärmetauscher wird die (nur tagsüber erzeugte)<br />

thermische Energie auf einen sek<strong>und</strong>ären Dampfkreislauf übertragen, mit dem eine Dampfturbine betrieben<br />

wird. Durch Einsatz von <strong>zu</strong>sätzlichen Wärmespeichern im System könnten die Turbinen auch nachts<br />

versorgt werden, wodurch im Prinzip ein (bisher noch nicht realisierter) kontinuierlicher 24h-Betrieb erreicht<br />

werden kann.<br />

Typische Parameter der primären Wärmeträger für die wichtigsten Systeme sind:<br />

Thermoöl 400°C 15 bar<br />

Wasser/Dampf 400°C 100 bar<br />

Luft 1000°C 1 bar<br />

Prinzipiell können diese primären Wärmeträger auch direkt in großen Tanks gespeichert werden. Die<br />

Wärmekapazität von Luft (<strong>und</strong> eingeschränkt auch von Dampf) ist jedoch so gering, dass hier der<br />

Wärmetausch auf ein anderes Speichermedium zwingend erforderlich ist. Auch bei Thermoöl wird aus<br />

Kostengründen meist auf ein billigeres Speichermedium <strong>zu</strong>rückgegriffen.<br />

Die bisher entwickelten aussichtsreichsten Systeme sind:<br />

Salzschmelze: Z.B. in den spanischen Andasol-Kraftwerken wird eine eutektische Mischung von 60%<br />

NaNO3 <strong>und</strong> 40% KNO3 eingesetzt. Diese Salze haben einen niedrigen Schmelzpunkt (222°C), sind großtechnisch<br />

verfügbar <strong>und</strong> relativ billig (Düngemittel). Es kann sensible Wärme mit einer Wärmekapazität von<br />

1,6 kJ/kg K gespeichert werden, wobei der <strong>zu</strong>r Speicherung von sensibler Wärme nutzbare Temperaturbereich<br />

durch den Schmelzpunkt nach unten <strong>und</strong> der Temperatur des primären Wärmeträgers nach oben<br />

begrenzt ist. Hauptnachteil ist, dass die Salzmischung unter 222°C fest wird <strong>und</strong> daher ständig geheizt<br />

werden muss, um eine Zerstörung des Systems <strong>zu</strong> verhindern.<br />

Beton: Durch Wärmetauscher-Rohrbündel in einer festen Betonmatrix wird sensible Wärme in <strong>einem</strong><br />

Temperaturbereich von 200 bis <strong>zu</strong> über 500°C im (relativ billigen) Feststoff Beton gespeichert. Die Wärmekapazität<br />

beträgt 1,3 kJ/kg K. Hauptschwierigkeit ist das (freie oder chemisch geb<strong>und</strong>ene) Restwasser im<br />

Beton, das in den ersten Zyklen aus dem System entweichen muss. Es muss daher für eine ausreichende<br />

Dampfdurchlässigkeit gesorgt werden.<br />

Weiterhin ist die unterschiedliche Wärmeausdehnung der Rohre im Vergleich <strong>zu</strong> Beton <strong>zu</strong> beachten. Es ist<br />

daher eine gewisse Bewegungsfreiheit der Rohre <strong>zu</strong> gewährleisten ohne den Wärmetransport <strong>zu</strong> behindern.<br />

Sandspeicher: Insbesondere für Solartürme wird ein Speicherkonzept entwickelt, bei dem in <strong>einem</strong><br />

Gegenstromwärmetauscher die etwa 1000°C heiße Luft ihre Wärmeenergie an den Feststoff Sand abgibt.<br />

Hier wird also das „quasifluide“ Speichermaterial Sand gefördert <strong>und</strong> nach der Erwärmung in <strong>einem</strong> Vorratsbehälter<br />

gespeichert. In <strong>einem</strong> weiteren Wärmetauscher kann diesem Sand die Wärme wieder entzogen<br />

werden. Die Kosten für das Speichermaterial sind sehr gering, die Investitionen aufgr<strong>und</strong> des komplizierten<br />

Systemaufbaus jedoch sehr viel höher.<br />

PCM: Beim Phasenwechsel (z.B. Übergang fest-flüssig) wird sehr viel thermische Energie in <strong>einem</strong><br />

schmalen Temperaturintervall gespeichert. PCM-Speicher (Phase Change Materials) sind daher ideale<br />

Speicher für das Wasser/Dampf-System, in dem der Großteil der thermischen Energie im Phasenübergang<br />

enthalten ist. Dabei müssen jedoch die Umwandlungstemperaturen auf Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärseite<br />

aufeinander abgestimmt sein (z.B. durch den Betriebsdruck im Dampfkreislauf).

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