Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Einleitung<br />
Es ist eine durch viele Analysen gesicherte Tatsache, dass die Erhöhung der CO2-Konzentration in der<br />
Atmosphäre die globale Erwärmung mit ihren großen Gefahren für Natur <strong>und</strong> Gesellschaft antreibt.<br />
Wissenschaftliche Studien (siehe z.B. [1,2]) weisen aber auch darauf hin, dass es der Menschheit noch<br />
möglich sein sollte, den Klimawandel <strong>und</strong> seine Auswirkungen ab<strong>zu</strong>mildern, wenn der Temperaturanstieg<br />
auf zwei Grad begrenzt werden kann. Um diese Grenze einhalten <strong>zu</strong> können, muss der anthropogene CO2-<br />
Ausstoß drastisch reduziert werden. Hier kommt dem Umbau der Energieversorgung <strong>und</strong> -nut<strong>zu</strong>ng mit ihrer<br />
bislang massiven Verwendung fossiler Brennstoffe eine herausragende Bedeutung <strong>zu</strong>, da sie neben der<br />
wenig beeinflussbaren Biosphäre der größte Verursacher anthropogener CO2-Emissionen ist. Eine möglichst<br />
sparsame Energieverwendung <strong>und</strong> der Umbau hin <strong>zu</strong> CO2-armen bzw. CO2-freien Energietechnologien<br />
müssen deshalb mit Nachdruck verfolgt werden.<br />
Die DPG hat sich bereits in ihrer Studie aus dem Jahr 2005 „Klimaschutz <strong>und</strong> Energieversorgung in<br />
Deutschland 1990-2020" [3] dieser Thematik mit Blick auf Deutschland gewidmet. Die vorliegende Studie<br />
ergänzt diese Arbeit mit einer Bestandsaufnahme <strong>und</strong> einer Vorausschau auf die Rolle, die <strong>Elektrizität</strong> für<br />
die Energieversorgung in einer auf Minimierung der CO2-Emissionen bedachten Gesellschaft spielen<br />
könnte. Dies wird vornehmlich für Deutschland mit <strong>einem</strong> Zeithorizont bis etwa <strong>zu</strong>m Jahr 2030 unternommen,<br />
allerdings wird der Kontext, wo angebracht <strong>und</strong> möglich, auch räumlich wie zeitlich weiter gefasst.<br />
Unter den Energieanwendungen dominieren die Bereiche Hei<strong>zu</strong>ng, Treibstoffe <strong>und</strong> <strong>Elektrizität</strong>. Die<br />
Fokussierung in dieser Studie auf <strong>Elektrizität</strong> liegt nahe: Ihr Verbrauch ist in der Vergangenheit kontinuierlich<br />
gestiegen, da sie besondere Vorteile hat. Sie ist mit vielen Technologien einfach <strong>zu</strong> erzeugen, leicht <strong>zu</strong><br />
transportieren <strong>und</strong> äußerst komfortabel <strong>und</strong> flexibel ein<strong>zu</strong>setzen – eine unübersehbare Vielzahl elektrischer<br />
Apparate <strong>und</strong> Techniken ist heute aus unserem privaten täglichen Leben, der Wirtschaft <strong>und</strong> den<br />
gesellschaftlichen Abläufen nicht mehr weg<strong>zu</strong>denken <strong>und</strong> es spricht vieles dafür, dass die Bedeutung der<br />
<strong>Elektrizität</strong> im Zusammenspiel der verschiedenen Energieformen auch weiterhin ansteigen wird.<br />
Bevor von Energiebereitstellung gesprochen wird, muss von Energieeinsparung die Rede sein. Verbrauchs-<br />
<strong>und</strong> Verlustreduzierung bedeuten unmittelbar Einsparungen an Kraftwerkskapazität <strong>und</strong> Minimierung von<br />
CO2-Emissionen aber gleichzeitig auch Ressourcenschonung bei Brennstoffen <strong>und</strong> Konstruktionsmaterialien.<br />
Von großer Bedeutung ist die Reduktion der Verluste bei der Wandlung zwischen verschiedenen<br />
Energieformen, insbesondere bei der Erzeugung von elektrischem Strom aus fossiler Energie. Hier ist<br />
<strong>zu</strong>nächst die Verbesserung des Wirkungsgrades in fossilen (<strong>und</strong> nuklearen) Wärmekraftwerken an<strong>zu</strong>sprechen.<br />
Ob für manche Anwendungsbereiche die direkte Verwendung fossiler Brennstoffe bezogen auf den Primärenergieeinsatz<br />
günstiger bleibt als die Nut<strong>zu</strong>ng von Strom hängt vom Kraftwerksmix ab: Mit wachsendem<br />
Anteil erneuerbarer Energieformen, bei denen nichtthermische Wandlungsprozesse genutzt werden (z.B.<br />
Wind) bzw. endliche Ressourcen keine Einschränkung sind (z.B. Solarthermie), werden die<br />
Wandlungsverluste bei der Erzeugung von Strom an Bedeutung verlieren. Damit muss sich das Augenmerk<br />
auf Einsparungen beim Endenergieverbrauch richten, also auf die Fragen, wie mit elektrischem Strom ein<br />
möglichst großer endenergetischer Nutzen erzeugt <strong>und</strong> in welchem Maß unnötiger Verbrauch vermieden<br />
werden kann.<br />
Beim Umbau des Energieversorgungssystems kann der Blickwinkel nicht auf Deutschland beschränkt<br />
bleiben, da wirtschaftlich <strong>und</strong> energiepolitisch die europäische <strong>und</strong> internationale Verflechtung viel <strong>zu</strong> groß<br />
ist, als dass ein Alleingang erfolgreich sein könnte. Ohnehin ergibt nur die weltweite Reduktion von CO2-<br />
Emissionen <strong>und</strong> Schonung der Ressourcen Sinn – für das Klima, die Nachhaltigkeit <strong>und</strong> auch für die<br />
Vermeidung von wirtschaftlichen Ungleichgewichten. Mit den politischen Bemühungen um weltweite<br />
Vereinbarungen <strong>zu</strong>m Schutz des Klimas wird der jetzt schon beachtliche Weltmarkt für fortschrittliche