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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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• Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung (das sind der schwachradioaktive Abfall <strong>und</strong> der<br />

größte Teil des mittelradioaktiven Abfalls),<br />

• Wärme entwickelnder Abfall (das sind der hochradioaktive Abfall aus der Wiederaufarbeitung<br />

verbrauchter Brennelemente oder verbrauchte Brennelemente selbst sowie ein Teil der mittelradioaktiven<br />

Abfälle wie Brennelement-Strukturteile).<br />

Endlager für Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung gibt es in einer ganzen Reihe von Ländern,<br />

z. B. in Finnland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Schweden, Spanien <strong>und</strong> den USA. Sie sind alle<br />

oberflächennah bzw. dicht unter der Oberfläche angelegt. Einen anderen Ansatz stellt das „Waste Isolation<br />

Pilot Plant – WIPP“ in der Nähe der Stadt Carlsbad im B<strong>und</strong>esstaat New Mexico der USA dar. Dort werden<br />

seit März 1999 in <strong>einem</strong> neu erstellten Endlager in einer tiefen geologischen Salzformation die Transuran<br />

(TRU)-Abfälle aus der amerikanischen Kernwaffenproduktion endgelagert. Deutschland <strong>und</strong> die Schweiz<br />

haben sich auch für die Abfallkategorie mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung für die geologische<br />

Tieflagerung entschieden.<br />

In Deutschland wurde 2002 nach <strong>einem</strong> 20 Jahre dauernden Genehmigungsverfahren die Errichtung eines<br />

Endlagers für schwach- <strong>und</strong> mittelradioaktiven Abfall – in Deutschland auch definiert als Abfall mit<br />

vernachlässigbarer Wärmeentwicklung – im ehemaligen Eisenerzbergwerk Konrad genehmigt. Fünf Jahre später<br />

wurde die Errichtung in Angriff genommen, nachdem alle Klagen gegen die Genehmigung höchstrichterlich<br />

abgewiesen worden waren. Das Endlager soll 2014 den Betrieb aufnehmen. In die hier ein<strong>zu</strong>lagernde<br />

Abfallkategorie fallen volumenmäßig 90% aller radioaktiven Abfälle, die aber nur 1% der gesamten end<strong>zu</strong>lagernden<br />

Radioaktivität darstellen.<br />

Für Wärme entwickelnden Abfall verfolgen alle Länder das Konzept der Endlagerung in tiefen geologischen<br />

Formationen <strong>zu</strong>r langfristigen Isolierung der Radioaktivität gegenüber der Biosphäre. Das Spektrum<br />

geeigneter Gesteinsformationen ist breit <strong>und</strong> naturgemäß von der Geologie eines Landes abhängig.<br />

Vielversprechende Gesteinsarten sind <strong>zu</strong>m Beispiel Granit, Steinsalz <strong>und</strong> Ton. Es ist weltweit noch kein<br />

Endlager für diese Abfallkategorie in Betrieb, jedoch können mehrere Länder einen fortgeschrittenen Stand<br />

derartiger Projekte vorweisen:<br />

• In Finnland ist die Wahl des Standorts Olkiluoto von Regierung <strong>und</strong> Parlament gebilligt worden. Am<br />

Standort des künftigen Endlagers wird derzeit in einer Tiefe von 420 m das Untertagelabor Onkalo<br />

errichtet, wo die physikalischen <strong>und</strong> chemischen Eigenschaften des Endlagergesteins (Granit)<br />

ermittelt werden, die für das 2012 beginnende Genehmigungsverfahren benötigt werden. Ab 2015<br />

sollen das Endlager <strong>und</strong> die <strong>zu</strong>gehörige Konditionierungsanlage für verbrauchte Brennelemente<br />

errichtet werden. 2020 soll die Einlagerung in etwa 500 m Tiefe beginnen.<br />

• Auch in Schweden ist die Endlagerung in Granit vorgesehen. Unter mehreren Gemeinden, die sich um<br />

die Ansiedlung des Endlagers bewarben, wurde im Juni 2009 nach Erk<strong>und</strong>ungsbohrungen an zwei<br />

verschiedenen Orten der Standort Forsmark in der Gemeinde Östhammar ausgewählt. 2010 soll der<br />

Genehmigungsantrag eingereicht werden. Nach der für 2013 erwarteten Genehmigung soll das<br />

Endlager bis 2023 errichtet werden.<br />

• Frankreich hat sich für die Endlagerung in einer 150 Millionen Jahre alten Tongestein-Formation<br />

entschieden. Am Standort Bure (Lothringen) wird derzeit ein Untertagelabor betrieben. Bis 2015 sind<br />

der Genehmigungsantrag <strong>und</strong> bis 2025 die Errichtung des Endlagers vorgesehen. Der genaue<br />

Standort für das Endlager in der Region Bure ist noch fest<strong>zu</strong>legen.<br />

• Die schweizerische Regierung hat 2006 den Entsorgungsnachweis für hochradioaktive Abfälle<br />

gebilligt, der sich auf die Erk<strong>und</strong>ung von Opalinus-Ton bei Benken im Zürcher Weinland stützt. Die für

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