Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Teil II: Bereitstellung von elektrischer Energie<br />
II.1 Thermische Kraftwerke auf fossiler Basis<br />
1.1 Die Rolle der fossilen Kraftwerke weltweit <strong>und</strong> in Europa/ Deutschland<br />
1.1–a Derzeitiger Stand<br />
Fossile Energieträger bilden weltweit das Rückgrat der Energieversorgung (Primärenergie 82%, Stromerzeugung<br />
69%, siehe Tab. 1) <strong>und</strong> das wird auch für die nächsten Jahrzehnte so bleiben (s. Abb. 1).<br />
Gleichzeitig ist die Verbrennung von Kohle, Erdöl <strong>und</strong> Erdgas aber auch der Hauptverursacher der<br />
klimaschädlichen CO2-Emissionen. Maßnahmen <strong>zu</strong>r Verringerung dieser Emissionen, wie die Steigerung der<br />
Kraftwerkswirkungsgrade (Abschnitt 1.2) <strong>und</strong> die Abscheidung <strong>und</strong> Speicherung des Kohlendioxids<br />
(Abschnitt 1.3) haben deshalb allerhöchste Priorität.<br />
Brutto-Stromerzeugung [%]<br />
Welt EU-27 D<br />
Kohle 42 31 46,6<br />
Erdöl 6 3 1,5<br />
Erdgas 21 22 11,9<br />
Kernenergie 14 28 22,0<br />
Erneuerbare Energien<br />
Ges. Stromverbrauch<br />
18 15 14,2<br />
[TWh]<br />
19.760<br />
3.330<br />
638<br />
Tab. 1: Beitrag der Primärenenergieträger <strong>zu</strong>r Brutto-Stromerzeugung weltweit, in der EU-27 <strong>und</strong> in Deutschland im Jahr 2007 [1]<br />
Während bei der Primärenergie heute das Erdöl die wichtigste Rolle spielt, wird bei der Stromerzeugung<br />
überwiegend Kohle eingesetzt (Welt: 42%) <strong>und</strong> in zweiter Linie Erdgas (Welt: 21%; siehe Tab. 1). Die Kohle<br />
bietet wegen der weltweit gleichmäßigen Verteilung ihrer Vorkommen eine hohe Versorgungssicherheit <strong>und</strong><br />
hat eine beruhigende Reichweite ihrer Reserven <strong>und</strong> vor allem ihrer Ressourcen 1 , ist aber mit der höchsten<br />
CO2-Emission pro Kilowattst<strong>und</strong>e Strom verb<strong>und</strong>en. Neben den fossilen Energieträgern basiert die<br />
Stromversorgung in Europa <strong>und</strong> in Deutschland im Wesentlichen auf Kernenergie, weltweit halten sich die<br />
Beiträge von Kernenergie <strong>und</strong> Erneuerbaren Energien (derzeit <strong>zu</strong>m größten Teil Wasserkraft) etwa die<br />
Waage.<br />
Besonders gravierend ist für Deutschland <strong>und</strong> die EU außerdem die Tatsache, dass die fossilen Energieträger<br />
großenteils importiert werden müssen (im Jahr 2006: D: 62%, EU-27: 55%), <strong>und</strong> dass diese Abhängigkeit<br />
im Moment noch weiter <strong>zu</strong>nimmt 2 .<br />
1.1–b Zukünftiger Bedarf<br />
Alle Zukunftsszenarien der IEA [1] zeigen, dass der weltweite Energiebedarf in den nächsten Jahrzehnten<br />
weiter steigt <strong>und</strong> dass die dominierende Rolle der fossilen Brennstoffe noch lange anhalten wird. Ähnliches<br />
1 Die statische Reichweite, definiert als Verhältnis von Reserven <strong>zu</strong> gegenwärtiger Förderung, beträgt etwa 130 Jahre für Steinkohle<br />
<strong>und</strong> 270 Jahre für Braunkohle, die entsprechenden Zeiten für die Ressourcen betragen einige tausend Jahre [2,3].<br />
2 So betrug in der EU z.B. bei Erdöl die Importquote im Jahr 2007 60% <strong>und</strong> es wird erwartet, dass sie bis 2030 auf 83% ansteigt [1].