Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Allerdings ist noch erhebliche FuE für diese Technologie erforderlich, die mit dem Konzept des magnetischen<br />
Einschlusses insbesondere mit dem internationalen ITER Projekt vorangetrieben wird. Mit der Verfügbarkeit<br />
hocheffizienter Treiberlaser wird seit kurzem auch die Möglichkeit der Energiegewinnung durch lasergetriebene<br />
Trägheitsfusion in der EU, den USA <strong>und</strong> Japan intensiver untersucht. Bei erfolgreicher Entwicklung könnte die<br />
Fusion in der zweiten Hälfte des Jahrh<strong>und</strong>erts eine wichtige Stromerzeugungsquelle werden.<br />
3. Verteilung Elektrischer Energie<br />
Stromnetze <strong>und</strong> Systemaspekte –<br />
entscheidend für überregionale Synergie, Versorgungssicherheit <strong>und</strong> Effizienz<br />
Der massive Ausbau fluktuierender erneuerbarer Stromerzeugung stellt qualitativ neue Herausforderungen an<br />
das Stromnetz. Die Situation wird sich noch deutlich verschärfen, wenn der Anteil der Windenergie weiter steigt<br />
<strong>und</strong> in den Hauptausbaugebieten bei Starkwind wesentlich mehr Leistung produziert als verbraucht wird, was<br />
einen entsprechenden Ausbau der Netzkapazität erfordert, sofern dort nicht große, zeitlich flexible<br />
Verbrauchsmöglichkeiten z.B. mit Wasserstoffgewinnung (für Einspeisung in das Erdgasnetz) oder andere<br />
Speichermöglichkeiten geschaffen werden. In jedem Fall sind <strong>zu</strong>m überregionalen Ausgleich der fluktuierenden<br />
Stromerzeugung <strong>und</strong> für einen effizienten Stromhandel ein Stromnetz mit großer weiträumiger (auch europaweiter)<br />
Transportkapazität <strong>und</strong> ein intelligentes Netzmanagement erforderlich. Auch das lokale Verteilernetz soll mit<br />
Kommunikationstechnologie intelligent gemacht werden, um eine neue Qualität der Tarifflexibilität <strong>und</strong><br />
Verbrauchssteuerung <strong>zu</strong> ermöglichen. Ob dieses „Smart Grid“ <strong>zu</strong> Einsparungen beim Stromverbrauch führen<br />
wird, die im Gesamtkontext wesentlich sind, bleibt ab<strong>zu</strong>warten.<br />
Stromspeicherung –<br />
von großer Bedeutung, aber bislang begrenzte Potenziale<br />
Für wirtschaftliche Stromspeicherung in <strong>einem</strong> Größenbereich, der für das Lastmanagement im gesamten<br />
Stromverb<strong>und</strong> relevant ist, stehen derzeit nur Pumpspeicherkraftwerke <strong>zu</strong>r Verfügung, bei denen jedoch in<br />
Deutschland kein wesentlicher Zubau mehr möglich ist <strong>und</strong> in Europa nur Norwegen noch ein größeres<br />
unerschlossenes Potenzial – allerdings auch begrenzt durch Umweltauflagen – hat. Adiabatische Druckluftspeicher<br />
(mit integrierter Wärmespeicherung) könnten großtechnisch relevant werden, sind jedoch noch nicht<br />
erprobt <strong>und</strong> ihre Systemkosten liegen vermutlich deutlich höher. Elektrochemische Speicher kommen im<br />
Allgemeinen wegen ihres geringen Speichervermögens <strong>und</strong> ihrer hohen Kosten für das großtechnische<br />
Netzmanagement bisher nicht in Frage. In Zusammenhang mit Stromspeicherung ist auch die Entwicklung von<br />
Wärmespeichern für solarthermische Kraftwerke <strong>zu</strong> nennen (sie ersetzen hier die Funktion von Stromspeichern),<br />
mit denen die Stromerzeugung in die Abendst<strong>und</strong>en oder sogar auf 24 St<strong>und</strong>en ausgedehnt werden kann.<br />
Bei Fahrzeugbatterien <strong>und</strong> Brennstoffzellen sind auf Gr<strong>und</strong> der laufenden intensiven weltweiten Forschungsanstrengungen<br />
in den nächsten Jahren weiter verbesserte Eigenschaften <strong>zu</strong> erwarten. Wenn einmal Elektrofahrzeuge<br />
einen wesentlichen Anteil am gesamten Fahrzeugbestand bilden, könnten ihre Batterien <strong>zu</strong>r<br />
Stromspeicherung verwendet werden – ob sich das <strong>zu</strong> <strong>einem</strong> wesentlichen Element in <strong>einem</strong> „Smart Grid“<br />
entwickeln wird, bleibt ab<strong>zu</strong>warten.<br />
4. Ausblick – <strong>Elektrizität</strong> als <strong>Schlüssel</strong> <strong>zu</strong> <strong>einem</strong> <strong>nachhaltigen</strong> <strong>und</strong> <strong>klimaverträglichen</strong> Energiesystem<br />
Die vorliegende Studie befasst sich hauptsächlich mit Aspekten der <strong>Elektrizität</strong>snut<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> -versorgung in der<br />
näheren <strong>und</strong> mittelfristigen Zukunft (Zeithorizont 2030). Es wird aber auch die längerfristige Perspektive<br />
betrachtet, hin <strong>zu</strong> <strong>einem</strong> System der elektrischen Energieversorgung, dessen CO2-Emissionen immer weiter