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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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II.7 Wasserkraft<br />

Die Wasserkraft ist die älteste erneuerbare Form der <strong>Elektrizität</strong>serzeugung. Heute werden weltweit ca. 16%<br />

des Strombedarfs mit Wasserkraft gedeckt. Dabei handelt es sich nahe<strong>zu</strong> vollständig um Kraftwerke mit<br />

Fließwasser, Stauseen. Daneben gibt es Möglichkeiten, auch andere Formen der Wasserenergie <strong>zu</strong> nutzen:<br />

• Wellenenergie,<br />

• Meeresströmungen<br />

• Tidenenergie<br />

• Osmose<br />

• Helio-Hydrokraft<br />

• Meereswärmeenergie<br />

7.1 Fließwasserkraftwerke, Stauseen<br />

Die Gewinnung von <strong>Elektrizität</strong> aus Wasserkraftwerken an Flussstaustufen <strong>zu</strong>r weiträumigen Verwendung<br />

begann in Deutschland im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts. Heute existieren in Deutschland ca. 7500<br />

Fließwasserkraftwerke mit einer Leistung von 4.700 MW (Stromproduktion 2006: 21,6 TWh). Wasserkraft hat<br />

in Deutschland einen Anteil von ca. 38% an der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien <strong>und</strong> von ca.<br />

3,5% am Gesamtstrombedarf 1 .<br />

Moderne Fließwasserkraftwerke erreichen typisch einen Gesamtwirkungsgrad um 94%, so dass Wirkungsgradverbesserungen<br />

keine wesentlichen Leistungserhöhungen bewirken können.<br />

Fließwasserkraftwerke haben einen hohen Ausbaugrad erreicht. So wird etwa das Gefälle der Mosel<br />

zwischen Koenigsmacker (Frankreich) (149 m Höhe) <strong>und</strong> Müden (40 m Höhe) mit 14 Staustufen genutzt.<br />

Berücksichtigt man die Belange der Fluss-Schifffahrt, so kann eine nennenswerte Erweiterung der Fließwasserkraftwerkskapazität<br />

im deutschen Binnenland nicht erwartet werden.<br />

Kleinere nicht schiffbare Flüsse in den Alpen <strong>und</strong> Mittelgebirgen sind in vielen Fällen mit Talsperren <strong>zu</strong> Seen<br />

aufgestaut – in Deutschland gibt es mehr als 300 Talsperren, davon haben 86 ein Volumen >10 <strong>und</strong> 12<br />

Anlagen >100 Millionen Kubikmeter (die größten Stauseen der Erde sind noch zehnmal größer). Sie dienen<br />

auch anderen wesentlichen Funktionen (Trink- oder Brauchwasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung<br />

bzw. Wasserstandsregulierung etc.). Auch bei <strong>zu</strong>r Stromerzeugung genutzten Talsperren<br />

sind in der Regel einige dieser Funktionen <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> berücksichtigen. Gegenüber „by-pass“-Wasserkraftwerken<br />

an größeren, befahrenen Flüssen, bei denen die Staustufen in der Regel nicht oder nur in geringem<br />

Maß für Variationen des Wasserstandes genutzt werden können, haben Stauseen an kleineren Flüssen<br />

ohne Schifffahrt den Vorteil, dass z.T. große Wasserstandsänderungen möglich sind. Damit lässt sich eine<br />

Speicherung im Jahreszyklus erreichen <strong>und</strong> die Leistung an den Bedarf anpassen. Allerdings reicht das<br />

nutzbare Volumen nicht für eine in der Größe wesentliche Langzeitspeicherung <strong>zu</strong>r Stromerzeugung.<br />

Können zwei Reservoirs auf unterschiedlichen Höhen eingerichtet werden, kann ein Pumpspeicherwerk<br />

gebaut werden, das <strong>Elektrizität</strong>, die von anderen Quellen geliefert wird, speichern kann. In lastschwachen<br />

Zeiten wird Wasser unter Nut<strong>zu</strong>ng anderweitig erzeugter <strong>Elektrizität</strong> in den oberen Stausee hochgepumpt<br />

<strong>und</strong> steht anschließend in laststarken Zeiten für die Nut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r <strong>Elektrizität</strong>serzeugung <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

1 Quelle: ENBW

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